Zweiter Generationenwechsel in der Geschäftsführung von Lindner Traktoren
Mit David Lindner in der Geschäftsführung und dem Abschied seines Vaters Hermann Lindner in den Ruhestand läuft der Generationenwechsel bei dem Tiroler Familienunternehmen Lindner. Zum 1. April komplettiert der bisherige Marketing- und Exportleiter die dreiköpfige Geschäftsführung.
Er übernimmt die Bereiche Finanzen, Personal, Marketing & Vertrieb, den Kundendienst und die Digitalisierung des Unternehmens mit Sitz in Kundl. Stefan Lindner übernimmt innerhalb der Chefetage die Bereiche Technologie, Einkauf und Teilefertigung. Christoph Lindner ist im Trio für Fahrzeugmontagen und das Reparaturwerk zuständig. Er war 2023 für seinen Onkel Rudolf Lindner an die Unternehmensspitze gerückt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Traktoren und Transporter für die alpine Berg- und Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft und den Kommunalbereich.
Fokus auf Kerngeschäft
„Ich freue mich, dass ich ein sehr gesundes Unternehmen übernehmen darf, dass dank seiner konsequenten Nischen- und Innovationsstrategie heute internationaler und breiter denn je aufgestellt ist“, erklärt David Lindner. „Wir werden auch künftig stark auf unser Kerngeschäft, die Landwirtschaft im alpinen Raum, setzen. Aber wir haben mittlerweile auch perfekte Lösungen für Profianwender mit langen Einsatzzeiten – in der Kulturlandwirtschaft ebenso wie im Kommunalbereich.“
Das Familienunternehmen besteht seit über 75 Jahren und wird in der vierten Generation geführt. Das Unternehmen fertigt in Tirol jährlich rund 1200 Traktoren und Transporter. Seit 1948 hat Lindner 80.000 Traktoren ausgeliefert und zählt heute 40.000 Kunden und zwar international von Tirol bis Kanada. Rund 270 Mitarbeitende sind im Unternehmen beschäftigt.
Seit 2007 im Betrieb
David Lindner startet 2000 als Werksstudent im Familienbetrieb. Nach Abschluss des Studiums und einem Auslandsjahr kam er 2007 zurück zum Fahrzeughersteller und übernahm die Marketingaktivitäten. 2015 erhielt Lindner für die Markteinführung des Lintrac den Staatspreis Marketing. Dies ist der erste stufenlose Standardtraktor mit 4-Rad-Lenkung. Darüber hinaus leitete er in den vergangenen Jahren den Export und fungiert als Geschäftsführer der Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Frankreich. Eines seiner Steckenpferde ist die Digitalisierung. Eines der Ergebnisse ist TracLink. Damit erkennen die Fahrzeuge Anbaugeräte automatisch oder halten die Spur auf bis zu zwei Zentimeter genau.
In der Geschäftsführung viel bewegt
Mit dem Wechsel in der Geschäftsführung geht aber auch eine Ära zu Ende. Hermann Lindner trat 1991 in die Geschäftsführung des Landmaschinenspezialisten ein. Der Umsatz hat sich in den 33 Jahren von damals 26 Millionen Euro auf 112 Millionen Euro vervierfacht. Der Exportanteil wurde von 15 auf nun 60 Prozent ausgebaut. Die Mitarbeiterzahl wuchs von 200 auf 273. Und auch ganz wörtlich ist das Unternehmen gewachsen – von 10.500 auf 40.000 Quadratmeter Betriebsfläche. Der Geschäftsführer engagierte sich auch über die Firmengrenzen hinaus: Er war Gemeindevorstand in Kundl, Spartenobmann Industrie in der Wirtschaftskammer Tirol und Vizepräsident der Industriellenvereinigung Tirol.
Hermann Lindner stand dabei auch immer für Innovationen. Die Bandbreite reicht von Markteinführung der Unitrac-Transporter 1992 – einer geländegängigen Kombination aus Transportfahrzeug und Geräteträger – über die Geotrac-Serie 1996 – einem Traktor – bis zum Lintrac.
Das nächste Familienmitglied steht mit Manuel Lindner, der bisher die Bereiche Innovation. Qualität und Lehrlingsausbildung verantwortet, bereits in den Startlöchern. Dann wäre der Generationenwechsel bei Lindner vorerst abgeschlossen.
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