Das UniSpread von Vogelsang eignet sich auch für ganz kleine Flächen  |  Das UniSpread von Vogelsang eignet sich auch für ganz kleine Flächen. - Copyright: Mareike Fangmann

Vogelsang erweitert BlackBird-Familie um Leichtgewichte mit großer Spannweite

Pünktlich zur EuroTier präsentiert Vogelsang einige Neuheiten zur Gülleausbringung und auch neues bezüglich der Separatoren. Dabei wurde im Vorgespräch und zur Vorstellung der Neuheiten deutlich, dass politische Unsicherheiten und neue Regelungen bei der Ausbringung der Gülle auch in Essen (Oldenburg) einen großen Einfluss auf das Geschäft haben.

Denn das Unternehmen, das 1929 als Sägewerk gegründet wurde,  versteht sich als Partner im Güllemanagement. 1980 wurde hier von Bernhard Verhülsdonk, dem Stiefvater des jetzigen Geschäftsführer Duos Hugo und Harald Vogelsang, die Schleppschlauchtechnik erfunden. Schleppschläuche bringen die Gülle streifenförmig nah an die Pflanzenwurzel. Sie verdrängt gemeinsam mit dem Schleppschuh das bisherige Ausbringen mit einem Breitverteiler. Dabei wird die Gülle breitflächig auf dem Boden und gegebenenfalls den Pflanzen verteilt. Dazu werden Prallköpfe oder Schwenkdüsen verwendet. Diese Technik ist vergleichsweise preiswert, hat aber Nachteile, weil dabei sehr viel Geruch entsteht und Düngestoffe verloren gehen. Aufgrund der Nachteile läuft diese Technik aus: Seit dem 1. Februar 2020 darf diese Technik nicht mehr auf bestelltem Ackerland, ab 1. Februar 2025 auch nicht mehr auf Grünland eingesetzt werden.

Doch es gibt Ausnahmen. Und die erzeugte Ungewissheit und damit auch eine mögliche Zurückhaltung in der Investitionsbereitschaft, wie Vertriebsleiter Henning Ahlers bei der Vorstellung der Neuheiten am Hauptstandort in Essen (Oldenburg) erklärte. In Bayern nämlich gib es Ausnahmegenehmigungen für das Ausbringen von Rindergülle mit Breitverteiler ab Februar 2025.

Alternative Ausbringung?

Bayern hat zudem eine eigene GülleApp entwickelt, die Landwirte bei der Gülleausbringung mit Breitverteilern unterstützen soll. Mit wenigen Klicks können Landwirte prüfen, ob auf ihre Flächen das Ausbringen mit Breitverteiler erlaubt ist. Ahlers wies in diesem Zusammenhang auf die immensen Wassermengen hin, die zur Verdünnung der Rindergülle nötig sein, um sie ausbringen zu können. Außerdem fragt man sich bei Vogelsang, warum man nun diese Technik wieder erlaubt, nachdem mit der Düngeverordnung jahrelang eine emissionsarme Ausbringung gefördert und gefordert wurde.

BlackBird Max von Vogelsang
Hat eine Arbeitsbreite von bis zum 30 Metern: Der BlackBird Max ist seit Anfang Februar im Einsatz. – Copyright: Mareike Fangmann

Vertriebsleiter Ahlers ist überzeugt, dass es sich hierbei um eine Nischenlösung handelt. „Die ersten Reaktionen im Markt waren: ‚Den neuen Auftrag für die Technik unterschreibe ich nicht‘“. Und das könne Ahlers auch niemanden verübeln. „In so politisch unsicheren Zeiten würde ich mir auch überlegen, ob ich etwas neues anschaffe. Es geht ein riesen Ruck durch die Branche“, so Ahlers weiter. Auch Herstellerübergreifend habe man sich zusammengetan und beratschlagt.

2023 Rekordergebnis erzielt

Und auch aufgrund der Unsicherheiten ist man sich in Essen nicht sicher, ob man in diesem Jahr das rekordverdächtige gute Ergebnis von 202 Millionen Euro Umsatz wird halten können. Das erläuterte Harald Vogelsang, Geschäftsführer in dritter Generationen im Unternehmen. Denn in Deutschland sei der Umsatz aktuell noch hinter den Vorjahreswerten, während man beim Auslandsgeschäft schon jetzt vor der Entwicklung aus 2023 ist. „Insgesamt stehen wir gut dar“, fasst es Vogelsang zusammen.

Er sei froh, dass man das Auslandsgeschäft schon vor Jahren so weit angeschoben hat, dass sich die Abhängigkeit vom deutschen Markt reduziert habe. 30 Prozent der verkauften Produkte in den Sparten Industrie, Abwasser, Biogas, Transportsektor und Landwirtschaft bleibt in Deutschland. Vogelsang-Tochtergesellschaften gibt es europaweit, jedoch auch in den USA (inklusive eines Händlernetzes), Brasilien, Australien, China, Indien, Korea und in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Neuheiten passend zur EuroTier

Und trotzdem oder gerade deswegen gibt es zur EuroTier einige Neuheiten, so wie das Schleppschuhgestänge BlackBird Single. Es soll ein kompaktes und leichtes Ausbringsystem für den Markt sein. Mit Arbeitsbreiten von 7,5 bis 12 Metern platzieren Landwirte die Gülle gleichmäßig, präzise und emissionsarm. „Mit dem BlackBird Single bieten wir landwirtschaftlichen Betrieben eine moderne Gülleausbringtechnik, die für kleinere Fässer und Arbeitsbreiten geeignet ist und die verschärften gesetzlichen Vorgaben erfüllt“, sagt Vertriebsleiter Ahlers.

BlackBird Single
Wird momentan in Vorserie produziert: Der BlackBird Single – Copyright: Mareike Fangmann

Der BlackBird Single ist mit einem Gewicht von 1.050 Kilogramm bei 12 Metern Arbeitsbreite besonders leicht. Möglich machen dies die aus robustem Spezialkunststoff bestehenden Kufen und das schlanke Gestänge-Design mit nur einem zentral verbauten Exaktverteiler der ExaCut-Serie. Das vergleichsweise geringe Gewicht des Schleppschuhgestänges schont den Boden bei den Überfahrten und erleichtert Nachrüstung und Handhabung. Zur vereinfachten Nachrüstung trägt auch die in den Klappzylinder integrierte Transportsicherung bei.

Ahlers: „Die serienmäßige Transportverriegelung ist gestängeseitig gelöst und erleichtert die Nachrüstung des Schleppschuhsystems an nahezu jedes Güllefass.“ Aufgrund des integrierten Hangausgleichs passt sich der BlackBird Single den Bodenverhältnissen optimal an und ermöglicht es, die Gülle gleichmäßig und präzise auch in kupiertem Gelände auszubringen. Mit einer Transportbreite von 2,55 Metern im eingeklappten Zustand erfüllt der BlackBird Single europaweit die gesetzlichen Regelungen. Erhältlich ist das Schleppschuhgestänge in Arbeitsbreiten von 7,5, 9, 10,5 und 12 Metern.

Weitere Neuheiten aus dem Hause Vogelsang werden exklusiv in der kommenden Ausgabe der AGRARTECHNIK vorgestellt. Zum Abo geht es hier.

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