Update für Pöttinger-Ladewagen Jumbo
Pöttinger hat seinen Ladewagen Jumbo einem Update unterzogen. Bei der Entwicklung der dritten Generation der Baureihe wurde Wert auf Effizienz und Leistung sowie auf Einsatzsicherheit, saubere Gutaufnahme, hohe Schnittqualität und Bedienkomfort gelegt.
Bei der Umsetzung der Kundenwünsche habe ein hoher Durchsatz ganz vorne gestanden, hieß es bei der Pressekonferenz, wo der Silierladewagen präsentiert wurde. Als weitere Merkmale vereine der Mehrzweck-Rotorladewagen saubere Gutaufnahme, exakte Schnittqualität, hohe Einsatzsicherheit eines Ladewagens und die Flexibilität und das Volumen eines Transportwagens. Der neue Große wurde für Traktoren von 200 bis 500 PS konzipiert. Er ist laut Pöttinger somit der erste Ladewagen, der sich an die Leistungsgrenze von 500 PS heranwage und damit durchaus die Durchsatzleistung eine Feldhäckslers erreiche.
Antriebskonzept
Großes Augenmerk sei auch auf ein das Antriebskonzept gelegt worden: Der Antrieb besitzt eine beidseitige Weitwinkelgelenkwelle ohne Kupplung und wird mit einem Powerband angetrieben. Durch ein Winkel-/ Planetengetriebe im Rotorantrieb wird die Kraft optimal an den Rotor übertragen. Das Powerband soll für für eine optimale Kraftübertragung in allen Einsatzbedingungen sorgen. Es realisiert einen ruhigen Lauf und eine dämpfende Wirkung bei wechselnden Einsatzbedingungen. Dies soll die Technik schonen und die Wartungs- und Verschleißkosten auf ein Minimum reduzieren.
75 Prozent der Rotorbreite sind mit einem neuen, hochfesten Einsatzstahl bestückt und sollen so für eine noch höhere Verschleißbeständigkeit in den stark strapazierten Bereichen sorgen. So habe man eine 25 Prozent höhere Standzeit und eine hohe Lebensdauer erreicht.
Pick up
Damit das Futter sauber bleibt, sorgt die sieben-reihige, gesteuerte Pendel-Pick-up mit einer Arbeitsbreite von 2,3 Metern für maximale Aufnahmeleistung, für saubere und verlustfreie Aufnahme mit einer Überfahrt. Der neue, hydraulisch regelbare Antrieb der Pick-up passt die Drehzahl je nach Fahrgeschwindigkeit automatisch an. Das Futter wird weniger in Längsrichtung ausgekämmt und das Ergebnis ist eine perfekte Schnittqualität.
Die serienmäßige Lagerregelung der Pick-up hält den Öffnungsquerschnitt zwischen Pick-up und Deichsel konstant und sorgt für maximale Durchsatzleistung während des gesamten Ladevorgangs. Durch die Kurvenbahnsteuerung nehmen die nachlaufend gesteuerten Zinken das Futter auf, fördern dieses schonend hoch, übergeben das Erntegut aktiv und mit angepasster Drehzahl an den Rotor. Das Futter wird nicht in Längsrichtung ausgekämmt, was die Schnittqualität positiv beeinflusst. Anschließend tauchen die Zinken im rechten Winkel ab und vermeiden dadurch das Einziehen des Futters.
Powercut
Durch das Powercut Kurzschnitt-Schneidwerk mit asymmetrisch angeordneten 48 Messern und einer theoretischen Schnittlänge von 34 mm wird höchste Futterqualität geerntet. Die langgezogenen Messer ziehen den Schnitt über die gesamte Länge. Die Futterpakete werden exakt und gleichmäßig durchgeschnitten. Somit hat das Schnittgut eine optimale Struktur für den Wiederkäuermagen. Die werkzeuglose Schneidwerksentriegelung sowie die zentrale Messerentriegelung werden über ein seitlich angebrachtes Bedienfeld komfortabel bedient.
Mit dem neuen Dosierantriebskonzept wurde die Entladeleistung mit 210 kW nochmals um ein Drittel gesteigert: Die Entladezeit beträgt rund 1 Minute. Die Dosierschaltung ist im Winkelgetriebe integriert und wird durch das Aktivieren des Riemenspanners kraftschlüssig geschaltet. Durch den sanften Anlauf wird neben den Dosierantriebselementen auch der Kratzbodenantrieb und die Ketten geschont. Es treten keine Lastspitzen auf und die Standzeit erhöht sich. Die neuartige Form der Dosierwalzen mit V-Drall greifen gleichmäßig und ohne Lastspitzen in das Erntegut ein. Sie lösen das Material auch bei hoher Verdichtung zuverlässig auf. Der gleichmäßige Ablageteppich des JUMBO unterstützt die Walzfahrzeuge bei deren Arbeit und sichert so eine effiziente Verdichtung und beste Silagequalität.
Bewegliche Frontwand
Die bewegliche Frontwand bietet den Herstellerangaben nach ein deutliches Mehrvolumen von 4,3 m3 bei gleicher Wagenlänge. Der Ladewagen wird auch dadurch wesentlich kompakter. So ist er wendiger auf klein strukturierten Flächen und Wegen.
Die patentierte, intelligent gesteuerte Frontwand soll eine einzigartige Be- und Entladestrategie ermöglichen. Sie ist optional erhältlich und besitzt mit einer Länge von 830 mm eine besonders großflächige, obere Verdichtungsklappe. Bei der intelligenten Frontwand ist ein zusätzlicher Kraftmessbolzen verbaut, welcher ein neues Steuerungskonzept ermöglicht. So wird der Ladedruck an der Frontwand erfasst. Die Kombination aller Messpunkte (Lademomentsensor, Kraftmessbolzen, Sensor an der Verdichtungsklappe) ermöglicht eine direkte Einflussnahme auf den Verdichtungsgrad sowie die gewünschte Füllhöhe. Eine gute Anpassung an die Anforderungen der Futterbergung werden so ermöglicht. Bei Bedarf werden durch die aktiv steuerbare Verdichtungsklappe einzigartige Zuladewerte von bis zu 400 kg/m³ je nach TM-Gehalt möglich.
Intelligente Ladeautomatik
Für den Ladebetrieb kann aus drei vordefinierten Modi gewählt werden und reichen von leicht Laden, bis mittlere Verdichtung bis hohe Verdichtung. Sie ermöglichen eine optimale Anpassung an unterschiedliche Futterarten, Trockenmassegehalt und Füllgrad.
Je nach Einsatz-Zweck und Anforderung ermöglichen die drei Modis die Auswahl der passenden Befüllstrategie. Der Fahrer kann sein Setup bequem mit vordefinierten Parametern belegen und steigert damit die Gesamtwirtschaftlichkeit des Gespanns um ein Vielfaches. Wird der Kratzboden durch die Ladeautomatik betätigt, drückt die Frontwand aktiv mit und fährt anschließend automatisch in die Ladeposition zurück. Dadurch bleibt der Futterstock extrem kompakt. Darüber hinaus gewährleisten zwei 2-Stufenmotoren – beidseitig außen montiert – und eine patentierte Boost-Funktion eine maximale Entladeleistung. Für eine direkte Sicht vom Traktor in den Laderaum oder zum „Durchstechen“ im Häcksel- Transporteinsatz kann die Verdichtungsklappe hydraulisch nach vorne geschwenkt werden.
Ein weiterer Vorteil für den Einsatz als Transportwagen ergibt sich durch die Demontage der Pick-up. Somit kann das Eigengewicht des JUMBO um 520 kg gesenkt werden und die Pick-up wird vor Beschädigungen geschützt. Die ausgebaute Pick-up kann auf einem optional erhältlichen Fahrwagen abgelegt werden.
Als Mehrzweck-Ladewagen entspricht der JUMBO auch einem vollwertigen Transportwagen, der auch außerhalb der Grünlandernte als Häckselwagen eingesetzt werden kann. Durch den Ausbau der Pick-up wird die Transportkapazität schnell und einfach erhöht. Die neu konzipierte Laderaumabdeckung schließt die Transportgüter ein und sichert diese für den Straßentransport.