Nach einem starken Wachstum im Jahr 2020 wird der Traktorenmarkt 2021 in allen wichtigen Ländern weiter zulegen. 318.000 Neuzulassungen gibt es in den USA, 180.000 in Europa und über 900.000 in Indien. Die italienischen Exporte stiegen um 20 Prozent, und die nationale Produktion wird auf 13,7 Milliarden Euro geschätzt. Die Anfang des Jahres formulierten Prognosen für 2022 sind positiv, doch die russisch-ukrainische Militärkrise ändert das Szenario und droht die Weltwirtschaft stark zu beeinflussen.

Der globale Landmaschinenmarkt setzt seine positive Phase fort. Der Verkauf von Traktoren – der im Jahr 2020, auf dem Höhepunkt der Pandemiekrise, bereits einen weltweiten Anstieg von 7,7 Prozent auf 2.200.000 Einheiten verzeichnet hatte – verzeichnete 2021 in allen wichtigen Ländern einen weiteren Anstieg, wie auf der Pressekonferenz von FederUnacoma hervorgehoben wurde. Die Vereinigten Staaten schlossen das Jahr – nach Angaben des nationalen Herstellerverbands AEM – mit insgesamt 318.000 registrierten Traktoren ab, was einem Anstieg von mehr als zehn Prozent gegenüber 288.000 im Vorjahr entspricht, während der indische Markt seine Vormachtstellung festigte. Die verkauften Einheiten erreichten mehr als 900.000, eine Steigerung von 13 Prozent. Ein hohes Niveau dürfte der chinesische Markt erreicht haben, für den die endgültigen Zahlen für 2021 noch nicht vorliegen, der aber bereits 2020 einen Rekordanstieg verzeichnete (+ 47 Prozent gegenüber 470.000 verkauften Einheiten).

Europäischer Markt

Auch der europäische Markt schreibt schwarze Zahlen, mit einem durchschnittlichen Plus von 16,6 Prozent nach Angaben des europäischen Herstellerausschusses CEMA mit fast 180.000 zugelassenen Einheiten gegenüber 154.000 im Vorjahr. Frankreich und Deutschland blieben die größten Märkte in der europäischen Landschaft, mit 36.000 bezeihungsweise 35.000 Einheiten, mit Zuwächsen von 9,2 und 8,8 Prozent. Auf Spanien entfielen 11.700 Einheiten (+9,3 Prozent), auf das Vereinigte Königreich 14.000 (+18 Prozent), während Polen mit einem Anstieg von fast 43 Prozent mit 20.200 registrierten Maschinen auffiel, was auf die Finanzierung der laufenden landwirtschaftlichen Entwicklungspläne zurückzuführen war.

In den Schwellenländern

Unter den Schwellenländern registrierte die Türkei, die sich von der Wirtschaftskrise der letzten Jahre erholte, 64.000 Einheiten, 33 Prozent mehr als im Vorjahr. Italien schloss das Jahr mit einem deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegenden Zuwachs an Traktoren von 36,6 Prozent oder 24.400 Einheiten ab. Es gibt mehrere Gründe für diese gute Leistung, erklärte Alessandro Malavolti – Präsident der FederUnacoma, während der Konferenz, darunter die positive Bilanz des landwirtschaftlichen Jahres für Getreide und das in vielen Ländern aktivierte Anreizsystem zur Unterstützung des Primärsektors und der Erholung nach der Pandemiekrise. Das positive Ergebnis auf globaler Ebene begünstigte die italienischen Exporte – nicht nur von Traktoren, sondern auch von landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen, Geräten und Komponenten – die im Laufe des Jahres stetig zulegten. In den elf Monaten von Januar bis November stiegen laut ISTAT-Daten die Auslandsverkäufe italienischer Traktoren wertmäßig um 20,8 Prozent und anderer landwirtschaftlicher Maschinen um knapp 20 Prozent.

Italienische Exporte gewachsen

Zur Gesamtentwicklung der italienischen Exporte sei anzumerken, dass diese aufgrund des Anstiegs der industriellen Produktionskosten in der zweiten Jahreshälfte im Vergleich zur ersten einen Rückgang erlitten, obwohl sie weiterhin positive Indizes (in der ersten Jahreshälfte waren die Exporte von Traktoren um 57 Prozent gestiegen, während sie am Ende des Jahres, wie erwähnt, bei rund 20 Prozent lagen. Dies spiegelt sich in der Produktion der Branchen wider. Für das Jahr 2021 ergab sich ein Umsatzwachstum von insgesamt rund 19 Prozent (bezogen auf Traktoren, Operating Maschinen, landwirtschaftliche Geräte, Garten- und Landschaftsbaumaschinen und -komponenten), die von 11,5 Milliarden im Jahr 2020 auf 13,7 Milliarden für 2021 geschätzt werden. Prognoseerhebungen für 2022, die zu Beginn des Jahres durchgeführt wurden, deuteten auf Umsatzsteigerungen in Europa in den ersten sechs Monaten hin. Die russisch-ukrainische Militärkrise ist mittlerweile eine sehr einflussreiche Größe für die Gesamtwirtschaft mit noch schwer abzuschätzenden Auswirkungen.