RW und RWZ wollen ihre Landtechnikbereiche bündeln. - Copyright: RW/RWZ

RW Kassel und RWZ Köln planen Gemeinschaftsunternehmen

Die Raiffeisen Waren Kassel GmbH (RW) und die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main AG (RWZ) wollen Anfang 2026 die Agrartechnikbereiche beider Häuser in eine gemeinsame Gesellschaft einbringen.

Die Zeit bis dahin soll „zur optimalen Vorbereitung genutzt werden“, so die beiden Unternehmen. Die RW soll am Gemeinschaftsunternehmen die Mehrheit halten. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen wird über Tochtergesellschaften im In- und Ausland verfügen.

Mario Soose, Vorsitzender der Geschäftsführung der RW, ordnet das Vorhaben ein: „Wir haben in den vergangenen Jahren mit den Kölner Kollegen bereits einiges zusammen auf den Weg gebracht. Beide Unternehmensleitungen stimmen darin überein, dass da durchaus noch mehr denkbar ist. Jedenfalls wäre ein Parallelschwung in der Agrartechnik ein weiterer substanzieller Schritt in Richtung gemeinsamer Erfolg. Wir müssen erkennen, dass die Welt sich weiterdreht und verändert, und deshalb müssen wir uns frühzeitig so aufstellen, dass wir unsere Erfolgsgeschichte nah am Kunden weiterschreiben können. Agrartechnik ist uns dabei eine Herzensangelegenheit.“

Christoph Kempkes, Vorstandsvorsitzender der RWZ, ergänzt: „Die Idee eines Zusammenschlusses der Agrartechnik ist seit einiger Zeit in beiden Häusern gereift. Die RW zeigt im Management ihres Geschäfts kontinuierlich starkes Leadership und agiert höchst erfolgreich. Daraus erwächst zurecht deren operativer Führungsanspruch, wiewohl wir bezüglich wichtiger zustimmungspflichtiger Punkte ‚Augenhöhe‘ vereinbart haben. Aber auch die Agrartechnik der RWZ hat sich in den letzten Jahren gut weiterentwickelt, sodass hier jetzt zwei starke Player ihre Kräfte bündeln und Potenziale erschließen. Stark plus stark ergibt sehr stark.“

Beide CEOs erläutern ihre Motive so: „Unsere unterschiedlichen nationalen und internationalen Vertriebsgebiete passen perfekt zueinander. Nach dem Zusammenschluss wird das Unternehmen über mehr als 100 Standorte in Deutschland, Frankreich, Dänemark und Polen verfügen. In Anbetracht des Strukturwandels mit all seinen Facetten verbessern wir so dauerhaft unsere Wettbewerbsfähigkeit. Ressourcen zu bündeln und bestehendes Know-how besser zu nutzen, erscheint uns das Gebot der Stunde für echte Zukunftsfähigkeit. Synergiepotenziale sehen wir als einer der größten ‚lupenreinen‘ AGCO-Partner weltweit zudem im Einkauf, beim Abbau von Doppelstrukturen und durch eine bessere, kapitalschonendere Bestandsführung. Letzteres schafft Spielräume für weitere Wachstumsschritte.“

Vorhandene Standorte sollen bestehen bleiben

Das vorhandene Standortnetz soll durch den Zusammenschluss flächendeckend bestehen bleiben, da es praktisch keine Überlappungen in den Vertriebsgebieten gibt. Den Kunden können zukünftig Landmaschinen in einem breiteren Spektrum vorgestellt werden. Zudem soll die Leistungsfähigkeit der Beteiligten in der Distribution weiter erhöht werden, so die Partner.

Nicht zuletzt reagieren beide Unternehmen so auch auf die deutlich professionellere Nachfrage größerer landwirtschaftlicher Betriebe und Lohnunternehmen. RWZ und RW gehen davon aus, dass die Landwirtschaft weiterhin in Agrartechnik investieren wird, zumal in Premium Produkte wie Fendt. Größere und technisch komplexere Maschinen benötigen aber eine höhere Beratungskompetenz und dementsprechend breit aufgestellte Vertriebspartner. Mit dem Zusammenschluss werden RW und RWZ auch die jeweiligen Internationalisierungsbestrebungen weiter ausbauen.

Das Vorhaben des Zusammenschlusses mit RW und RWZ als einzige Gesellschafter steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der jeweils zuständigen Gremien beider Häuser und der Kartellämter in Deutschland und Polen.

(Fotos: RW und RWZ)

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