Rheinmetall mit Rekordzahlen im Geschäftsjahr 2021
Die Düsseldorfer Rheinmetall AG hat ihren profitablen Wachstumskurs fortgesetzt und das Geschäftsjahr 2021 mit Rekordzahlen abgeschlossen. Beim operativen Ergebnis wie auch beim operativen Free Cashflow wurden neue Höchstwerte erreicht. Dank volumenstarker Großaufträge von militärischen Kunden und aufgrund der wieder anziehenden Auftragsvergabe der internationalen Automobilhersteller liegt auch der Auftragsbestand auf einem Allzeithoch. Der Konzernumsatz erhöhte sich vor allem im zivilen Geschäft, das 2021 von der steigenden Nachfrage der globalen Automobilindustrie geprägt war.
Für das Geschäftsjahr 2022 prognostiziert Rheinmetall anhaltendes Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Konzern sieht sich in der veränderten sicherheits¬politischen Lage aussichtsreich positioniert, in Deutschland und in den Partnerländern mit militärischen Produkten eine wichtige Rolle bei der anstehenden Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit zu spielen.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Rheinmetall ist auf sehr gutem Kurs. Dank des 2021 abgeschlossenen Strategieprogramms haben wir die Entwicklung zum integrierten Technologiekonzern organisatorisch vollendet. Das zahlt sich nun aus: Erstmals erwirtschaften wir operativ ein Rekordergebnis von über einer halben Milliarde. Auf diese Leistung, die auf Wachstum in allen unseren fünf Divisionen beruht, sind wir sehr stolz.“
Konzern mit Gewinnsprung bei steigenden Umsätzen
Der Rheinmetall-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Konzernumsatz von 5.658 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahresumsatz in Höhe von 5.405 Millionen Euro (gemäß IFRS 5 bereinigt um die nicht fortgeführten Aktivitäten) erhöhten sich die Erlöse um 253 Millionen Euro oder 4,7 Prozent. Um Wechselkurseffekte bereinigt lag das Umsatzwachstum bei 4,4 Prozent.
Das Geschäftsjahr 2021 war von deutlichen Umsatzsteigerungen in den Divisionen Sensors and Actuators sowie Materials and Trade geprägt. Diese Divisionen profitierten mit ihrem zivilen Geschäft von der – im Vergleich zum Krisenjahr 2020 – wieder steigenden Nachfrage der globalen Automobilindustrie. Die übrigen Divisionen konnten das Umsatzniveau jeweils leicht erhöhen. Der Auslandsanteil am Konzernumsatz lag im Berichtsjahr bei rund 66 Prozent, nach 64 Prozent im Vorjahr.
Am 31. Dezember 2021 lag der Rheinmetall-Auftragsbestand bei 24,5 Milliarden Euro und erreichte damit einen neuen Höchstwert. In diesen Wert sind sowohl der verbindliche Auftragsbestand (Order Backlog) und der Bestand an Rahmenverträgen (Frame Backlog) als auch der Nominated Backlog des zivilen Geschäfts einbezogen.
Mit einem Zuwachs um 33 Prozent hat Rheinmetall das operative Konzernergebnis (EBIT vor Sondereffekten) im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr signifikant steigern können. Es erhöhte sich um 148 Millionen Euro auf 594 Millionen Euro, nach 446 Millionen Euro (gemäß IFRS 5 um die nicht fortgeführten Aktivitäten angepasster Vorjahreswert) im Geschäftsjahr 2020. Damit wurde operativ der höchste Ergebniswert in der jüngeren Unternehmensgeschichte erzielt. Die operative Marge im Konzern lag bei 10,5 Prozent und übertraf damit den Vorjahreswert von 8,3 Prozent deutlich.
Unter Berücksichtigung von positiven Sondereffekten in Höhe von 14 Millionen Euro – in erster Linie aus einem Immobilienverkauf – lag das EBIT im Rheinmetall-Konzern bei 608 Millionen Euro und damit um 211 Millionen Euro über dem entsprechenden Vorjahreswert von 398 Millionen Euro.
Das Ergebnis nach Steuern erreichte 332 Millionen Euro und übertraf damit deutlich den Vorjahreswert von einer Million Euro. Im Vorjahr waren in das Ergebnis Sondereffekte für Wertminderungen für den Bereich Kolbenfertigung sowie Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen eingeflossen.
Nach Abzug des auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisses von 41 Millionen Euro (Vorjahr: 27 Millionen Euro) ergab sich ein auf die Aktionäre der Rheinmetall AG entfallendes Ergebnis von 291 Millionen Euro, nach ‑27 Millionen Euro im Vorjahr. Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 6,72 Euro, nach ‑0,62 Euro im Jahr zuvor. Das adjustierte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten ist dabei von 5,93 auf 9,04 Euro gestiegen.
Auf dieser Grundlage wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 3,30 Euro je Aktie auszuzahlen, nach 2,00 Euro im Jahr zuvor. Der im Rheinmetall-Konzern im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete operative Free Cashflow erreichte 419 Millionen Euro oder 7,4 Prozent vom Umsatz. Er liegt damit deutlich über der strategischen Zielbandbreite von drei bis fünf Prozent vom Umsatz. Nach 217 Millionen Euro im Vorjahr hat sich der Free Cashflow im Berichtszeitraum um rund 93 Prozent erhöht.
Gutes Geschäft mit Gleitlagern
Die Division Materials and Trade, die Gleitlager und Strukturbauteile liefert und das weltweite Aftermarket-Geschäft betreibt, steigerte den Umsatz im Jahr 2021 gegenüber dem durch die Corona-Pandemie stark beeinträchtigten Vorjahr um 22 Prozent oder 115 Millionen Euro auf 651 Millionen Euro.
Dabei zeigten die Business Units Bearings und Trade eine im Vorjahresvergleich sehr gute Umsatzentwicklung. Der Bereich Bearings erhöhte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent. Im Geschäft mit Gleitlagern ging dies auf einen insgesamt höheren Mengenabsatz zurück, der – trotz Liefermengenreduzierungen bei einigen Automobilherstellern aufgrund der Knappheit von Halbleitern – realisiert werden konnte. Insbesondere in Europa hat die Business Unit den Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Im Bereich Strangguss resultierte der Mehrumsatz aus einer deutlich erhöhten Tonnage und aus Materialpreissteigerungen, die an die Kunden weitergegeben werden konnten.
Starkes Umsatzwachstum 2022 erwartet
Auf Basis der derzeit vorliegenden Marktprognosen erwartet der Rheinmetall-Konzern für das laufende Geschäftsjahr 2022 ein Umsatzwachstum und rechnet bei einer höheren operativen Marge mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses.
Der Jahresumsatz im Rheinmetall-Konzern soll im Geschäftsjahr 2022 – gemessen am Vorjahres-umsatz – organisch um 15 bis 20 Prozent steigen. In dieser Wachstumsprognose sind die sich konkretisierenden Pläne der Bundesregierung aus den vergangenen Tagen hinsichtlich möglicher Beschaffungen aus dem Verteidigungshaushalt für 2022 sowie aus dem zu schaffenden Sondervermögen Bundeswehr nach aktuellen Erkenntnissen berücksichtigt.
Ausgehend von der aktuellen Umsatzprognose rechnet Rheinmetall für den Konzern im laufenden Geschäftsjahr 2022 – unter Einrechnung der Holdingkosten – mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer operativen Ergebnisrendite von über elf Prozent (Rendite Vorjahr: 10,5 Prozent). Korrespondierend zu den jeweils aktuellen Entwicklungen wird Rheinmetall im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls Prognoseanpassungen vornehmen.