Lemken reagiert mit Sparkurs und Kurzarbeit auf schwieriges Marktumfeld
Mit einer angepassten Produktionsplanung und einem damit verbundenen generellen Sparkurs reagiert das Traditionsunternehmen Lemken auf die wirtschaftlich schlechten Rahmenbedingungen. Dazu gehören weltweite politische Krisen, fehlenden stabile Rahmenbedinungen in der EU-Politik und eine restriktive Zinspolitik in Europa. Diese Faktoren hätten laut dem Unternehmen dazu geführt, dass sich die Rahmenbedingungen in der Agrarbranche „erheblich verschlechtert“ hätten.
Branche ist unter Druck
Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten sieht sich das Unternehmen, das Bodenbearbeitungsgeräte, Sämaschinen, Hackmaschinen, Düngerstreuer sowie smarte Lösungen für das landwirtschaftliche Datenmanagement anbietet, gezwungen, vorsichtige Schritte in der Produktionsplanung zu übernehmen. „Die gesamte Branche ist derzeit unter Druck und das spiegelt sich auch in einer stark gesunkenen Nachfrage auf den Märkten wider – nicht nur in Europa, sondern global“, erläutert Geschäftsführer Anthony van der Ley. „In dieser angespannten Lage sind alle Hersteller gezwungen, ihre Produktion flexibel anzupassen.“
Besonders spürbar sei die Marktabkühlung bei den Anbaugeräten, wo in den vergangenen Jahren Rekordumsätze eingefahren werden konnte. Die Investitionsbereitschaft der Landwirte und Lohnunternehmer ist derzeit gering, während die Lagerbestände bei Händlern hoch und die Finanzierungskosten gestiegen sind, heißt es von Lemken. Vor allem das höhere Zinsniveau und regional schwache Ernteergebnisse in Kombination mit gesunkenen Erzeugerpreisen setzen der Branche zu, so die Erkenntnisse aus Gesprächen mit Landwirten auf den Herbstmessen.
Kurzarbeit wird angekündigt
Deswegen hat das Familienunternehmen umfangreiche Sparmaßnahmen in allen Geschäftsbereichen eingeleitet. „Wir müssen auf die angespannte Auftragslage und die daraus resultierenden Belastungen reagieren“, erklärt Nicola Lemken, Gesellschafterin des Unternehmens. Eine der ersten Maßnahmen ist die Einführung von Kurzarbeit ab Oktober 2024, die sowohl die Produktion als auch die Verwaltung betrifft. Die Service- und Ersatzteilabteilung sollen für die Kunden weiterhin vollständig erreichbar bleiben.
„Wir gehen derzeit davon aus, dass die Kurzarbeit bis zum Jahresende andauern wird“, so van der Ley weiter. „Sollte sich die Auftragslage jedoch schneller als erwartet erholen, werden wir flexibel reagieren und die Kurzarbeit sofort beenden, um die Produktion wieder hochzufahren.“ Man bleibe am Firmensitz in Alpen trotz der aktuellen Herausforderungen zuversichtlich, mit diesen Maßnahmen langfristig eine solide Basis für zukünftiges Wachstum schaffen zu können.
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