Blick in die Ausstellung auf der Agritechnica. - Foto: DLG  |  Blick in die Ausstellung auf der Agritechnica. - Foto: DLG

Update – Aussteller hoffen auf „normale“ Agritechnica

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat heute bekannt gegeben, dass die Weltleitmesse Agritechnica wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie von ihrem angestammten Termin im November auf 27. Februar bis 5. März 2022 verschoben wird. Von Ausstellerseite wird die Verschiebung positiv gesehen. Sie hoffen, dass damit eine „normale“ Agritechnica möglich wird.

Ludger Gude, Vizepräsident des LandBauTechnik-Bundesverbands, bezog mit den Worten Stellung: „Wir stehen der Entscheidung der DLG, die Agritechnica auf Februar-März 2022 zu verschieben, absolut positiv gegenüber und unterstützen diese. Es ist gut, dass die DLG hier entsprechend frühzeitig reagiert hat und damit allen Beteiligten Planungssicherheit bietet. Nun können sich Hersteller, Händler und Besucher auf das neue Datum einstellen und hoffentlich erleben wir dann eine Agritechnica in gewohnter Weise.“

Fabiano Hensen, Marketing Manager bei Kubota, erklärte: „Wir begrüßen die Verschiebung der Agritechnica. In Bezug auf das Infektionsgeschehen und die Impftätigkeit sehen wir im März eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine ‚normale‘ Messe als im November.“ Natürlich müsse man wegen Terminen im Frühjahr nun umplanen und an manchen Stellen umdenken, aber die Bekanntgabe der Verschiebung helfe nun, dies vorzubereiten. Kubota war bereits angemeldet und wird auch im März teilnehmen, „sofern das Messekonzept für uns passt“.

Auf die Frage, wie die Aussteller die Verschiebung sehen, erläuterte Jan Düvelsdorf (Geschäftsführer Düvelsdorf Handelsgesellschaft GmbH): „Es ist aktuell schwer, sich eine internationale Agritechnica im Herbst 2021 vorzustellen, die sowohl für die Veranstalter als auch die Aussteller erfolgreich sein kann. Daher freuen wir uns zunächst einmal, dass die Ausstellung verschoben wird. Wir hoffen, dass die Pandemie- und Impf-Situation dann Anfang nächsten kommenden Jahres eine weitgehend ’normale‘ Agritechnica erlauben wird. Sollte sich in den nächsten Monaten herausstellen, dass eine ’normale‘ Agritechnica nicht machbar sein wird und strikte Hygienekonzepte eingehalten werden müssen, würden wir befürworten, die Veranstaltung abzusagen.Organisatorisch ist der neue Termin eine große Herausforderung, da er mitten in unsere Grünlandmaschinen-Saison fällt. Daher werden wir diese Agritechnica sicherlich anders angehen müssen als in den letzten Jahren.“

Martin Eying, Geschäftsführer Vertrieb & MarketingMaschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG, sagte dazu: „Wir sehen die Verschiebung positiv. Die derzeitige Lage lässt keine verlässliche Aussage zu, bis wann wir einen vernünftigen Impfstatus haben. Es ist aber zu hoffen, dass sich die Situation bis zum Herbst in Deutschland sehr verbessert. Insofern bringt die Verschiebung um ein paar Monate genau den Spielraum, um die Rahmenbedingungen für ein vernünftiges Messe- und Standkonzept zu entwickeln. Die Agritechnica ist und bleibt die wichtigste internationale Landtechnikmesse und auch für Krone ein extrem wichtiges Forum, um unsere Innovationen zu präsentieren. Ein Ausfall aufgrund der Pandemie sollte die letzte Option sein. Die Verschiebung ist insofern richtig. Wir können uns nun mit genügend Zeit auf die Messe vorbereiten und notwendige Szenarien zur Durchführung diskutieren und verschiedene Konzepte durchspielen. Vor allem aber können wir nun davon ausgehen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zur Messe alle geimpft zu haben, denn nur so kann man verantwortungsvoll mit einer so großen Veranstaltung umgehen.“

Alfred Guth, Communication Manager, nahm für Case IH Deutschland Stellung: „Die Entscheidung der DLG wurde in Abstimmung mit den Ausstellern vorgenommen. Man hat sich die Verschiebung nicht leicht gemacht. Die Agritechnica ist DIE Weltleitmesse der Landtechnik. Alle Beteiligten arbeiten schon seit 2020 an der Planung der Agritechnica. Somit ist die der Messevorbereitung und begleitender Aktivitäten nur ein klein wenig länger. Case IH freut sich auf die Agritechnica 2022.“

Wolfram Eberhardt, Leiter Unternehmenskommunikation / Corporate Communications bei der Claas KGaA mbH, sieht die Verschiebung positiv: „Die Agritechnica ist für Claas eine Herzensangelegenheit. Obwohl digitale Formate immer bedeutender werden, lassen sich das Erleben und Anfassen der Technik und der persönliche Austausch nicht ersetzen. Die Agritechnica wurde mit einem Vorlauf von fast acht Monaten verschoben. Zuvor hat es einen intensiven Austausch gegeben. Das gibt jetzt allen Beteiligten genügend Planungssicherheit“.

Jürgen Feld, Leiter Marketing bei der Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, erklärte: „Wir begrüßen die Verschiebung, da die Planungsunsicherheit für den Novembertermin zu hoch ist. Eine reine digitale bzw. hybride Messe ist für uns keine Alternative, die Kunden und wir vermissen die liebgewonnene Präsenzmesse. Für die Vorbereitung haben wir wertvolle Zeit gewonnen, da viele Neuheiten aus unserem Hause naturgemäß erst im Herbst in den Dauereinsatz kommen, daher hilft uns die Verschiebung auch bei den Marketingaktivitäten. Der Novembertermin ist unter normalen Umständen dennoch der bessere, da viele Kunden in diesem Zeitraum für die kommende Saison investieren und sich auf der Agritechnica intensiv vorab informieren.“

Christoph Gröblinghoff, Vice President und Vorsitzender der Geschäftsführung Agco/Fendt, kommentierte: „Wir schätzen die Agritechnica seit vielen Jahren als herausragenden Impulsgeber der Branchen-Innovation. Nirgendwo sonst ist Hightech für den Ackerbau in vergleichbarer Breite und Tiefe erlebbar. Für uns ist die Agritechnica die ideale Präsentations- und Kommunikationsplattform, denn sie macht Zukunft im Agribusiness greifbar. Wir freuen uns auf die kommende Messe im März 2022.“

Digitale Formate können das Erleben und Anfassen der Technik und den persönliche Austausch nicht ersetzen.

Bereits vor der Verschiebung hatten einige Firmen aufgrund des Infektionsgeschehens erklärt, in diesem Jahr an keinen Messen mehr teilzunehmen. Der Traktorenhersteller John Deere wollte Gesundheit von Mitarbeiter und Besucher schützen. Von Seiten des Unternehmens hatte es geheißen: „Die einzigartige Atmosphäre der traditionsreichen Agritechnica vor Ort ist geprägt vom Dialog mit Kunden, der Präsentation von Neuheiten und von der Netzwerkpflege innerhalb der Branche.“ Dazu hatte man bei der Absage im Februar nicht die Voraussetzungen gesehen.

Same Deutz-Fahr (SDF) hatte vor kurzem ebenso die Teilnahme an allen europäischen Messen in diesem Jahr abgesagt. Zur Entwicklung der Kommunikation während der Pandemie hatte Massimiliano Tripodi, Executive Director Marketing & Communication, erklärt: „Wir stehen vor einer neuen Ära in der Gestaltung der Geschäftsbeziehungen, in der neue Technologien uns die Möglichkeit geben, mit unseren Kunden in direkten Kontakt und dabei physische Entfernungen zu überwinden. “ SDF werde weiterhin stark in digitale und Marketing Kommunikationskanäle investieren, um neue Produkte und Dienstleistungen vorzustellen und das ganze Jahr über mit seinen Kunden und allen landwirtschaftlichen Akteuren zu interagieren.

Ebenso hatte der Großhändler für Erstzteile Kramp die Teilnahme an Eima und Agritechnica abgesagt. „Die Gesundheit und Sicherheit unserer Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität“, erklärte Eddie Perdok, CEO der Kramp Gruppe.

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