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Hella: Umsatz geht zweistellig zurück

Hella hat im Geschäftsjahr 2019/2020 einen Konzernumsatz von 5,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,8 Milliarden Euro) erwirtschaftet.

Hella Konzern |copyright: Hella

In einem schwierigen Marktumfeld hat Hella im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 (1. Juni 2019 bis 31. Mai 2020) auf Basis vorläufiger Zahlen einen gegenüber dem Vorjahr reduzierten währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz von 5,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,8 Milliarden Euro). Das entspricht einem Rückgang von 14,3 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) betrug 233 Millionen Euro (Vorjahr: 572 Millionen Euro).

Geringeres Produktionsvolumen erwartet

Die bereinigte EBIT-Marge liegt entsprechend bei 4,0 Prozent (Vorjahr: 8,4 Prozent). Das berichtete EBIT beläuft sich auf minus 343 Millionen Euro. Ursächlich hierfür sind nichtzahlungswirksame Wertminderungen in Höhe von 533 Millionen Euro. Diese waren im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres zu berücksichtigen und resultieren aus der Annahme, dass das weltweite Produktionsvolumen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auch mittel- bis langfristig signifikant unter den vor der Corona-Krise getroffenen Planungsannahmen und Markterwartungen liegen und dies zu einer geringeren Auslastung des globalen Hella Produktionsnetzwerks führen wird.

„In einem ohnehin schon rückläufigen Marktumfeld ist unsere Geschäftsentwicklung im letzten Jahr durch die Covid-19-Pandemie zusätzlich belastet worden“, sagt Hella CEO Dr. Rolf Breidenbach. „Infolgedessen haben wir unsere bereits laufenden Kostenprogramme weiter forciert. So haben wir im März zusätzliche temporäre Maßnahmen wie Kurzarbeit und ein noch strikteres Kostenkontrollprogramm eingeleitet. Dadurch konnten wir den harten Markteinbruch durch Corona abfedern, jedoch die damit verbundenen Einbußen wie absehbar nur teilweise kompensieren.“

Prognose reflektiert hohe Marktunsicherheit

Angesichts der weiterhin bestehenden hohen Marktunsicherheit sowie der reduzierten weltweiten Fahrzeugproduktion erwartet Hella für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 (1. Juni 2020 bis 31. Mai 2021) einen währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz in der Bandbreite von rund 5,6 Milliarden Euro bis 6,1 Milliarden Euro sowie eine um Restrukturierungsmaßnahmen, Portfolioeffekte und außerplanmäßige Wertminderungen bereinigte EBIT-Marge in der Bandbreite von rund 4,0 Prozent bis 6,0 Prozent.

„Mit unserem Geschäftsmodell sind wir als Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt und mit vielen Produkten im Elektronik- und Lichtbereich technologisch führend“, sagt Dr. Rolf Breidenbach. „Doch es besteht nach wie vor eine hohe Unsicherheit, wie sich die Fahrzeugproduktion nach vorne heraus entwickeln wird. Aufgrund der deutlich reduzierten Marktvolumina sowie des hohen Investitionsbedarfs in der Branche werden sich Wettbewerbsintensität und Kostendruck weiter erhöhen.“

900 Stellen in Lippstadt auf der Kippe

Um die Aufstellung des Unternehmens angesichts der herausfordernden Marktbedingungen sowie des zunehmenden Preisdrucks nachhaltig zu stärken, hat die Unternehmensleitung ein langfristig orientiertes Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beschlossen. Dieses sieht zum einen weiterhin verstärkte Investitionen in automobile Markttrends, Automatisierung sowie Software-Know-how vor. Zum anderen werden weitere strukturelle Anpassungen im weltweiten Hella Standortnetzwerk in Betracht gezogen.

In diesem Kontext ist geplant, die Zahl der Verwaltungs- und Entwicklungsstellen am Unternehmenssitz in Lippstadt um rund 900 zu reduzieren. Die erforderlichen Personalanpassungen sollen mittelfristig bis Ende 2023 erfolgen und so sozialverträglich wie möglich umgesetzt werden. Dazu werden zeitnah Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen. Der Hauptsitz Lippstadt soll auch weiterhin in seiner Funktion als globale Steuerungszentrale und High-Tech-Standort kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Kostenstrukturen bleiben im Fokus

Darüber hinaus sollen die bestehenden Programme zur kontinuierlichen Verbesserung sowohl an den deutschen als auch marktabhängig an den internationalen Hella Standorten fortgesetzt werden.

„Den herausfordernden Marktbedingungen müssen wir mit Weitblick begegnen und dabei insbesondere unsere Kostenstrukturen in den Fokus nehmen“, sagt Dr. Rolf Breidenbach. „Wir haben in den letzten Jahren bereits viel unternommen und unsere Kostenbasis kontinuierlich verbessert. In dem Zuge haben wir seit August 2018 auch unsere weltweite Belegschaft um rund 5.400 Stellen reduziert. Doch das allgemeine Marktumfeld hat sich jetzt noch einmal deutlich verändert. Daher führt an weiteren strukturellen Anpassungen kein Weg vorbei. Nur so können wir Hella für das kommende Jahrzehnt fit machen. Parallel dazu investieren wir weiter konsequent in Zukunftsthemen und treiben die Automatisierung in unseren Produktionswerken weiter voran.“

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