Hella

Hella legt Halbjahresergebnisse vor

Massive Engpässe bei elektronischen Bauteilen haben die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des internationalen Automobilzulieferers Hella in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021/2022 erheblich beeinträchtigt. So hat das Unternehmen heute die vollständigen und finalen Halbjahreszahlen vorgelegt und damit die am 29. November 2021 veröffentlichten vorläufigen Eckdaten bestätigt. Demnach ist der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz des Konzerns im ersten Halbjahr (1. Juni bis 30. November 2021) um 2,6 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro gesunken (Vorjahr: 3,1 Milliarden Euro); berichtet liegt der Umsatzrückgang bei 2,0 Prozent. Im zweiten Geschäftsquartal reduzierte sich der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um 11,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,8 Milliarden Euro).

Aufgrund reduzierter Umsatzvolumina sowie steigender Kostenbelastungen ist das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) in den ersten sechs Monaten auf 156 Millionen Euro zurückgegangen (Vorjahr: 269 Millionen Euro); die bereinigte EBIT-Marge liegt bei 5,1 Prozent (Vorjahr: 8,7 Prozent). Im zweiten Quartal betrug die bereinigte EBIT-Marge 4,1 Prozent (Vorjahr: 12,1 Prozent). Das berichtete operative Ergebnis (EBIT) beläuft sich im ersten Halbjahr auf 149 Millionen Euro (Vorjahr: 94 Millionen Euro); die berichtete EBIT-Marge beträgt 4,9 Prozent (Vorjahr: 3,0 Prozent). Ursächlich für die niedrigeren Vorjahreswerte sind die seinerzeit erfassten Aufwendungen für das Programm zur nachhaltigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

„Das Marktumfeld ist zurzeit durch hohe Herausforderungen geprägt. Infolge der massiven Engpässe in den globalen Liefer- und Logistikketten ist die weltweite Fahrzeugproduktion insbesondere in unserem zweiten Geschäftsquartal drastisch eingebrochen“, sagt Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella Geschäftsführung. „Trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen haben wir uns aber insgesamt gut behauptet. So hat sich unser Automotive-Segment weiterhin deutlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt, was unsere gute strategische Ausrichtung in diesem Bereich unterstreicht. Darüber hinaus haben auch unsere beiden anderen Segmente Aftermarket und Special Applications eine erfreuliche Geschäftsentwicklung verzeichnet.“

Starkes Ersatzteil- und Werkstattgeschäft

Im Aftermarket-Segment ist der Umsatz im ersten Halbjahr um 17,1 Prozent auf 283 Millionen Euro gestiegen (Vorjahr: 241 Millionen Euro). Das freie Ersatzteilgeschäft hat sich vor allem in Deutschland, Polen sowie im amerikanischen Raum gut entwickelt. Im Werkstattbereich wurde die Umsatzentwicklung insbesondere durch die Markteinführung des neuen Diagnosegerätes mega macs X positiv beeinflusst. Infolge der höheren Umsatzvolumina hat sich das EBIT des Aftermarket-Segments in den ersten sechs Monaten auf 33 Millionen Euro verbessert (Vorjahr: 29 Millionen Euro); die EBIT-Marge liegt bei 11,8 Prozent (Vorjahr: 11,9 Prozent).

Gutes Geschäft für Land- und Baumaschinen

Im Segment Special Applications ist der Umsatz im Halbjahreszeitraum um 13,2 Prozent auf 189 Millionen Euro gestiegen (Vorjahr: 167 Millionen Euro). Wesentlicher Umsatztreiber war vor allem das weiterhin positive Geschäft für Land- und Baumaschinen. Daneben haben sich im ersten Halbjahr auch andere zentrale Kundengruppen des Segments erholt. Volumen- und Mixeffekte sowie erfolgreiche Kosteneinsparungen führten zu einem EBIT-Anstieg auf 32 Millionen Euro (Vorjahr: 19 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 17,1 Prozent (Vorjahr: 11,3 Prozent).

Prognose für das vollständige Geschäftsjahr 2021/2022 angepasst

Angesichts des bisherigen Geschäftsverlaufs, der erwarteten ausbleibenden Markterholung im zweiten Halbjahr sowie zunehmender Kostenbelastungen hat HELLA die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr bereits am 29. November weiter gesenkt. Demnach erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2021/2022 (1. Juni 2021 bis 31. Mai 2022) einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatz in der Bandbreite von rund 5,9 bis 6,2 Milliarden Euro (bisher angepasst: rund 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro) sowie eine um Strukturmaßnahmen und Portfolioeffekte bereinigte EBIT-Marge von in etwa 3,5 bis 5,0 Prozent (bisher angepasst: in etwa 5,0 bis 7,0 Prozent). Insbesondere mit Blick auf das dritte Geschäftsjahresquartal sieht das Unternehmen vor dem Hintergrund der andauernden Material- und Bauteilkrise große Herausforderungen in Form geringerer Produktionsvolumina sowie weiter steigender Kostenbelastungen.

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