Güttler: Verkrustungen in Wintersaaten brechen
In einigen Regionen sind witterungsbedingt teils sehr starke Verkrustungen in den Wintersaaten entstanden, die den Gasaustausch unterbrechen. Verkrustungen entstehen besonders auf schluffreichen Böden durch Niederschläge. Dabei können die jungen Pflanzen durch diese Kruste regelrecht „eingemauert“ werden, so dass sie kümmern. Es herrscht Luftmangel in der Wurzelzone, der Boden bleibt lange zu kalt und die Kapillarität zieht wertvolles Wasser aus dem Boden. Das behindert die zügige Entwicklung der Bestände und sollte bei passendem Wetter schnell behoben werden, um Ertragsdepressionen zu vermeiden.
Stärker als normale Unkrautstriegel
Die Kruste kann mit der Walze oder dem Striegel gebrochen werden. Der Güttler GreenMaster besteht aus einer Striegelbaugruppe mit Ripperboard und Striegel, Zinkenabstand nur 3,75 Zentimeter, und einer Prismenwalze. Bei sehr starken Verkrustungen kann der Striegel mit dem Ripperboard mit oder ohne Walze gefahren werden. Das Ripperboard ist sehr robust und bricht auch dort noch die Krusten, wo einfache Unkrautstriegel an ihre Grenzen kommen. Die kräftigen, 12 Millimeter starken Striegelzinken mit langem Federweg werden dazu aggressiv eingestellt und brechen die harten Krusten auf. Das Ripperboard hingegen wird eher sanft eingestellt. Stützräder halten die Arbeitstiefe präzise ein.
Vor dem Verletzen der Pflanzen braucht man keine Angst zu haben. Schon früher haben die Landwirte ihre Wintergetreidebestände scharf mit Saateggen bearbeitet, um Krusten aufzubrechen, Luft in den Boden zu bringen und die Bestockung anzuregen. Letzteres geschieht durch leichte Verletzungen an Blättern und Knoten. Altes Wissen wird mit modernen Maschinen neu umgesetzt.
Um Pflanzen aus dem Boden heraus zu hebeln, müsste man mit den Striegelzinken schon deutlich unter die Saattiefe greifen! Bei optimaler Einstellung kann man 8 bis 10 km/h fahren, ohne der Kultur zu schaden. Wenn man eine Idee tiefer geht, bleibt der Weizen immer noch stehen, wird aber stärker verschüttet. Nach dem Striegeln sollte es zwei bis drei Tage frostfrei sein.
Frostschäden beseitigen
Auch im letzten Winter gab es in vielen Regionen wieder Kahlfröste. Der Boden friert hoch, wird locker und die Wurzeln verlieren den Bodenkontakt. Dann sterben die Pflanzen ab, weil sie verdursten und keine Nährstoffe mehr bekommen. Wichtig ist, Geduld zu üben, bis kein Frost mehr kommt.
Die hochgefrorenen Böden müssen nach dem letzten Frost sofort angewalzt werden, damit der Bodenkontakt wieder hergestellt wird. Blatt- und Knotenverletzungen regen die Bestockung an und stellen die Bestandesdichte wieder her. Die Güttler Prismenwalze wird zu diesem Zweck ohne den Striegel gefahren.