v. l.: Junior-Betriebsleiter des Zeller-Hofs Max Zeller, Staatsministerin Michaela Kaniber, BBV-Präsident Günther Felßner sowie Betriebsleiter Tobias Lauterbach - Copyrigjt: Schmidhuber/StMELF

Gülle-App soll Rechtssicherheit stärken

Die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und der Präsident des Bayerischen Bauernverbands, Günther Felßner, haben auf dem Zeller-Hof in Ruhpolding die sogenannte „GülleAppBayern“ gestartet. Diese ist Teil des bayerischen Zukunftsvertrags.

Die „GülleAppBayern“ ist eine der Vereinbarungen im Zukunftsvertrag zur Landwirtschaft in Bayern, den die Bayerische Staatsregierung mit dem Bayerischen Bauernverband vor einem Jahr geschlossen hat. Staatsministerin Kaniber betonte anlässlich der Freischaltung und Vorstellung der Anwendung: „Mit der ‚GülleAppBayern‘ haben wir nicht nur eine wichtige Vereinbarung aus dem Zukunftsvertrag realisiert. Wir schaffen damit auch verlässlich Klarheit und Rechtssicherheit, wie ab dem 1. Februar des nächsten Jahres Rindergülle ausgebracht werden kann. Damit wird einmal mehr klar, dass Bayern nicht nur Vereinfachungen für die Familienbetriebe verspricht, sondern sie auch konsequent und gemeinsam mit der Landwirtschaft umsetzt.“

Die „GülleAppBayern“ gibt Bayerns Landwirtinnen und Landwirten unter anderem detaillierte Informationen zu allen von der streifenförmigen Ausbringung befreiten Flächen ihres Betriebs, den zulässigen Ausbringzeitpunkten und den Befreiungen aufgrund eines festgelegten Trockensubstanzgehalts (TS-Gehalt) der Rindergülle von maximal 4,6 Prozent.

Neu ist auch die Anerkennung eines Trockensubstanzgehalts von 4,6 Prozent bei Rindergülle als sogenanntes „Alternatives Verfahren“ zur streifenförmigen Ausbringung. Die Grundlagen für diese Entscheidung konnten im Forschungsprojekt „Alternative Ammoniak-Minderungsoptionen bei Gülleausbringung – AlterMin“ gelegt werden. Das Forschungsprojekt wurde ebenfalls im Zukunftsvertrag für die Landwirtschaft vereinbart. „Die Ergebnisse des Forschungsprojekts und die ‚GülleAppBayern‘ bauen aufeinander auf. Damit haben wir nicht nur beide Vereinbarungen aus dem Zukunftsvertrag eingehalten, es ist auch gelungen, Umsetzungen zu realisieren, die unseren Milchviehbetrieben wirklich weiterhelfen“, freut sich Kaniber.

Die „GülleAppBayern“ wurde als Web-App entwickelt (ein Download im App-Store ist nicht erforderlich), die geräteunabhängig sowohl auf dem PC wie auch am Tablet oder Smartphone bedient werden kann. Landwirte müssen lediglich ihre Betriebsnummer eingeben und gelangen mit wenigen Klicks zu den Auswertungen, die auch als PDF inklusive aktuellen Wetterdaten ausgegeben werden, so das Ministerium. Die Anwendung ist ein freiwilliges Angebot für die Betriebe und gibt rechtsverbindlich Planungssicherheit für die Benutzer.

(Foto: Schmidhuber/StMELF)

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