Fendt zeigt sich mit Ergebnis sehr zufrieden
Das Jahr 2020 wird auch bei Fendt als spezielles Corona-Jahr in die Annalen eingehen. Umso erfreuter zeigte sich Christoph Gröblinghoff, Vice President, Brand Head Fendt EME und Vorsitzender der Geschäftsführung am 7. Oktober 2020 anlässlich der internationalen AGCO/Fendt Pressekonferenz im Fendt Forum Marktoberdorf, dass die Landtechnikmärkte relativ stabil bleiben und die Kraft der Marke Fendt gerade in Krisenzeiten spürbar wird. So kann Fendt trotz der aktuellen Pandemie das Jahr 2020 mit einem sehr ordentlichen Ergebnis abschließen.
Martin Richenhagen geht Ende des Jahres in den Ruhestand
Bevor Christoph Gröblinghoff im Detail auf die Markt- und Geschäftsentwicklung einging, war es ihm ein Anliegen, dem zum Jahresende in den Ruhestand tretenden Konzernchef Martin Richenhagen im Namen der Geschäftsführung, des Betriebsrates und aller Fendt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die großartige Unterstützung und Zusammenarbeit zu danken. „Fast 16 Jahre hat Martin Richenhagen die Geschicke von AGCO geleitet und die Marke Fendt maßgeblich unterstützt. Als Konzernchef und langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der AGCO GmbH überzeugte Martin Richenhagen den AGCO Vorstand und die Board-Mitglieder in der AGCO-Zentrale in den USA immer wieder, große Investitionen und Projekte in Deutschland mit der Marke Fendt umzusetzen“, betonte Christoph Gröblinghoff und nannte zahlreiche Beispiele wie den Bau der neuen Produktionsanlagen für Traktoren in Marktoberdorf und Bäumenheim, die Übernahme und den Ausbau der Futtererntetechnik Standorte in Hohenmölsen, Wolfenbüttel, Waldstetten und Feucht, die Entscheidung wichtiger großer Entwicklungsprojekte bei den Variobaureihen vom 200er bis zum 1000 Vario, den Start und den Ausbau des Kundenzentrums Fendt Forum und das AGCO Digitalzentrum DCX in Marktoberdorf.
„Insgesamt investierte AGCO in den letzten 16 Jahren rund eine Milliarde US-Dollar in die deutschen AGCO Standorte und die Fendt Traktorenentwicklung. Wie kein anderer hat Martin Richenhagen die Marke Fendt stark gefördert, aber auch extrem gefordert. So sprechen der Erfolg und Aufstieg der Marke Fendt speziell in der Richenhagen-Ära für sich: Die Zahl der Beschäftigten hat sich mehr als verdoppelt. Der Traktorenabsatz konnte um 70 Prozent gesteigert werden und der erfolgreiche Ausbau des breiten Fendt Full-Line-Programms mit Traktoren, Mähdrescher, Futtererntemaschinen und Spritzen kam richtig gut voran“, fasste der Vorsitzende der AGCO/Fendt Geschäftsführung die Erfolgsgeschichte zusammen und wünschte Martin Richenhagen alles Gute für die Zukunft.
Fendt in Corona-Zeiten
„Seit März 2020 beschäftigen wir uns im Unternehmen intensiv mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Ende März bis Ende April 2020 mussten wir trotz guter Auftragslage die Traktorenproduktion und auch zum großen Teil die Erntemaschinenproduktion für fünf Wochen unterbrechen. Ursache war die Stilllegung von Zulieferbetrieben in Italien und Frankreich aufgrund der rasch fortschreitenden Corona-Pandemie. Wir nutzten die Zeit zur Vorbereitung des Unternehmens und setzten zahlreiche Maßnahmen zum höchstmöglichen Schutz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um. Seit Anfang Mai läuft die Produktion an den Fendt Standorten ohne weitere coronabedingten Unterbrechungen. Gut die Hälfte des Produktionsrückstands im Traktorenbereich konnten wir mit Sonderschichten bis Ende September aufholen“, erläuterte Christoph Gröblinghoff die aktuelle Situation in Zeiten der Pandemie und machte deutlich: „Das Corona-Virus wird uns noch weit ins Jahr 2021 beschäftigen. Inzwischen haben wir gelernt, damit zu leben und zu arbeiten. Als Nahrungsmittelerzeuger ist die Landwirtschaft systemrelevant und daher bis auf wenige Ausnahmen kaum von der Corona-Krise betroffen. Deshalb läuft das Landtechnik-Geschäft weitgehend normal. Die regional auftretende Dürre und aktuell die Afrikanische Schweinepest beeinflussen die Landwirtschaft weit mehr.“
CEMA Business-Barometer
„Nach den zunächst etwas besseren Werten im Januar und Februar 2020 ging es coronabedingt im März, April und Mai zunächst rasant in den tiefen Keller der Rezession“, sagte der Vorsitzende der AGCO/Fendt Geschäftsführung hinsichtlich der Stimmung in der europäischen Landtechnik-Industrie und nahm Bezug auf den monatlich durch die CEMA (Fachverband der europäischen Landtechnikhersteller) ermittelten Geschäftsklimaindex, das CEMA Business-Barometer. „Niemand wusste, wie stark das Virus die Landtechnikunternehmen und die Landtechnikmärkte treffen wird. Als dann relativ schnell klar wurde, dass das Landtechnikgeschäft stabil weiterläuft, hellte sich die Stimmung im gleichen Tempo wieder auf. Im September sieht die Branche aktuell sogar leicht steigende Umsätze im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.“
Traktorenmarkt in Deutschland: Erfreulich stabil
„Der Traktorenmarkt in Deutschland zeigt sich im Coronajahr 2020 erfreulich stabil. Von Januar bis August 2020 gab es insgesamt 21.219 Traktoren-Neuzulassungen. Das waren knapp sechs Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Landwirte und Lohnunternehmer lassen sich nicht verunsichern und investieren in vernünftigem Umfang in neue Maschinen. Fendt konnte die führende Marktposition in den ersten acht Monaten weiter ausbauen. Ab Null PS steht Fendt mit 23,3 Prozent Marktanteil und ab 51 PS mit einem Marktanteil von 28,4 Prozent mit Abstand an erster Stelle. Und natürlich freuen wir uns, dass wir die seit vielen Jahren sehr gute Position bei den Großtraktoren ebenfalls weiter verbessern können. Im Leistungsbereich über 200 PS belegt Fendt mit 40,1 Prozent Marktanteil den ersten Platz. Ab 400 PS ist sogar fast jeder zweite Schlepper ein Fendt der Baureihe 900 oder 1000 Vario. Wir freuen uns sehr über die weiter zunehmende Akzeptanz bei den Lohnunternehmern und den großen landwirtschaftlichen Betrieben“, sagte Christoph Gröblinghoff zufrieden und betonte: „Eine wichtige Erkenntnis in Coronazeiten ist, dass langjährige vertrauensvolle Beziehungen zwischen Fendt-Vertriebspartnern, Fendt Kunden und Fendt als Hersteller die Basis dafür sind, dass auch in Krisenzeiten auf Distanz Kaufabschlüsse getätigt werden.“
Fendt gewinnt weiter Marktanteile in Europa
„Die Traktorenmärkte in Europa entwickeln sich sehr unterschiedlich“, stellte Christoph Gröblinghoff fest und legt hierbei sein Augenmerk auf die in der AGCO Region EME (Europa, Naher Osten) für Fendt wichtigen Regionen in West-, Zentral- und Osteuropa. Die Märkte Türkei, Naher Osten und Algerien klammerte er aus, da dort hauptsächlich kleine Maschinen gefragt sind, die Fendt nicht anbietet. „Es gibt Märkte in Europa mit steigenden oder stabilen Volumina wie in Deutschland, Schweiz, Schweden, Polen und Österreich. Es gibt aber auch Volumenmärkte mit zum Teil zweistelligen Marktrückgängen. Zum Beispiel Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, Norwegen, Tschechien, Ungarn und Rumänien. Insgesamt erwarten wir in Europa einen Marktrückgang um zirka sechs Prozent von 171.000 im Jahr 2019 auf zirka 160.000 Einheiten im Jahr 2020.“
„Erfreulich ist, dass nach den aktuellen Marktdaten Fendt kontinuierlich weiter Marktanteile gewinnt. Aktuell überspringt der Fendt Marktanteil in Europa die zehn Prozentmarke. Eine gemeinsame Leistung der regionalen Fendt Vertriebspartner und der Fendt Vertriebs- und Marketing-Teams.“