Der ehemalige DLG-Vorstand, Gründer der „Spitzenbetriebe Milcherzeugung sowie des Arbeitskreises „Senior DLG“, Leo Siebers ist nach Angaben der Gesellschaft am 29. Juli 2024 im Alter von 78 Jahren verstorben. Die DLG habe dem engagierten Landwirt und Rinderzüchter viel zu verdanken.

Der damalige DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer habe Leo Siebers einmal als eine bescheidene, eher leise Persönlichkeit mit hoher Solidarität, Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit charakterisiert, so die DLG. Die Gesellschaft weiter: „Gleichzeitig stand Siebers mit seinem umfassenden Wissen aber auch für eine einzigartige fachliche Expertise in der Tierhaltung. Er besaß einen anpackenden Willen zum Detail genauso wie einen Blick für die großen Linien und damit die Fähigkeit für kraftvolle Entscheidungen und eine unternehmerische Passion, die seinem Betrieb ein faszinierendes Wachstum ermöglichte.“

Leo Siebers übernahm 1972 als 26-jähriger Landwirtschaftsmeister den elterlichen Rotbuntzuchtbetrieb auf dem Gut Endhuisen in Kleve-Rindern am Niederrhein. Aus damals 45 Hektar und 36 Milchkühen sind mittlerweile 450 Hektar und rund 750 Hochleistungskühe geworden, die sich auf den Stammbetrieb sowie Oyvernest als weiteren Standort aufteilen. Neben der Milchviehhaltung hat der Betrieb mit Ackerbau, Regenerative Energie (Biogas) sowie Putenaufzucht und -mast drei weitere Schwerpunkte.

Neben seiner eigenen Leidenschaft für die Tierzucht und -haltung fördert Leo Siebers mit seiner hohen Fachkompetenz und Erfahrung und mit seinem fortschrittlichen Engagement die Rinderzucht in Deutschland. So war Siebers von 2002 bis 2011 Vorsitzender und anschließend Ehrenvorsitzender bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter. Außerdem war er im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde sowie im Bauernverband aktiv und engagiere sich als ehrenamtlicher Richter vor dem Bundesgerichtshof für Landwirtschaft in Karlsruhe.

In der DLG führte Siebers den DLG-Ausschuss Futterkonservierung sowie den DLG-Arbeitskreis Milch- und Rindfleischproduktion. Über dieses vielfältige, fachliche Engagement hinaus übernahm Siebers auch Verantwortung für die Gesamt-DLG. Ab 1997 war er als Mitglied im Gesamtausschuss tätig, von diesem wurde er 2000 in den DLG-Vorstand gewählt. Immer mit seinem Namen in Verbindung bleiben werden zwei wichtige DLG-Projekte. So sind die „Spitzenbetriebe Milcherzeugung“ inzwischen zu einer stattlichen Größe herangereift und genießen in Fachkreisen als Benchmark-System unternehmerischer Milchproduktion höchste Anerkennung. Außerdem hat Siebers ab 2009 gemeinsam mit dem damaligen Geschäftsführer der Lemken GmbH & Co. KG in Alpen, Dr. Franz-Georg Busse, erfolgreich die Gründung des Arbeitskreises „Senior DLG“ initiiert.

2012 gab Siebers mit dem Erreichen der Altersgrenze den Staffelstab in jüngere Hände. Für seinen Einsatz für eine moderne, ökonomisch erfolgreiche Rinderzucht und seine insgesamt besonderen Verdienste um die deutsche Tierzucht verlieh ihm der DLG-Vorstand in 2008 als 15. Träger den Carl-Theodor-Schneider Preis, die höchste Auszeichnung für DLG-Tierzüchter. Für sein großes Engagement und seine vielfältigen Anregungen und Impulse in und für die DLG wurde Siebers in 2012 mit der Max-Eyth-Denkmünze in Silber geehrt.

(Foto: DLG)

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