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Distanz durch Fernwartung

Das System wurde nicht wegen der Corona-Pandemie eingeführt, erfährt aber einen besonderen Zuspruch: John Deere Connected Support erlaubt es dem Servicetechniker, sich aus der Ferne in die Maschine einzuwählen , Fehler zu diagnostizieren und Störungen zu beheben. „Es gibt einen klaren Gewinner in dieser Covid-19-Krise, das ist die Digitalisierung“, erklärte Matthias Steiner, Director Customer and Product Support, in einer Pressekonferenz. „Connected Support ist die Antwort von John Deere auf die Digitalisierung.“ Das System gab es schon zuvor, doch in den vergangenen Wochen habe man „einen explosiven Zuwachs“ in der Nutzung verzeichnet. Derzeit sind 50.000 Maschinen in Europa mit JDLink, dem Modul zur Datenübertragung, ausgestattet. Während der Einschränkungen, die die Ausbreitung des Virus Sars-Cov-2 mit sich bringt, zeigt sich der große Vorteil von John Deere Connected Support. Es macht weniger Kontakte zwischen Techniker und Landwirt nötig. John Deere prognostiziert, dass sich Connected Support aufgrund der aktuellen Erfahrungen und Zunahme auch nach der Corona Krise zu einem festen Bestandteil im Maschinenservice entwickeln wird.

Dabei unterscheidet John Deere zwischen „Proactive Respone“- Systemen, die potentielle Probleme an den Servicepartner melden, bevor der Landwirt sie bemerkt, und „Remote Support“-Systemen. Bei diesen schaltet sich der Servicetechniker vom Büro aus auf die Maschine. „Wir verbinden uns mit der Maschine, anstatt hinaus zu fahren und können so herausfinden, welche Ersatzteile oder welche Art von Service benötigt werden“, schildert der französische Teilnehmer der Pressekonferenz, Thomas Chidwick. Er ist Außendienstmitarbeiter beim Händler SV-PRO. So spart man sich persönliche Besuche in Zeiten von Corona.

Abgesehen davon bot Connected Support auch schon vor Corona Vorteile. Beim „Proactive Response“-System lassen sich mögliche Reparaturen sowie technische und leistungsbezogene Probleme an der Maschine laut John Deere voraussagen, bevor sie tatsächlich auftreten. Basierend auf historischen und anonymisierten Maschinendaten sowie Algorithmen zur Fehlererkennung und Maschinenoptimierung analysiert das System automatisch die Daten und leitet sie als Warnung an den zuständigen Techniker. Schlüsselwerkzeug dafür ist das Machine Dashboard, wo der Servicetechniker die Daten der Maschinen empfängt und wo – nach Wichtigkeit sortiert – mögliche Störungen angezeigt werden. So sollen Ausfälle von Maschinen vermieden werden. Während die Maschinen noch arbeiten, erkennt der Techniker mögliche Störungen.

Beim „Remote-Support“-System kann sich ein Werkstattmitarbeiter bei einem Problem vom Büro aus direkt auf eine Maschine aufschalten und zum Beispiel Fehleinstellungen oder Bedienungsfehler identifizieren. Schritt für Schritt geht er dann mit dem Fahrer die Einstellungen durch, so wie er es sonst auch machen würde, wenn er auf der Maschine mitfährt. Die Maschine läuft anschließend optimal und der Monteur muss nicht zum Kunden fahren. Das spart – auch wenn kein „Social Distancing“ angesagt ist – Zeit. Dies nennt John Deere „Remote Display Access“. Beim „Service Advisor Remote“ kann der Techniker online die Ursache von Störungen identifizieren. Oftmals können Fehler auch direkt per Fernzugriff behoben werden. Steht eine Reparatur vor Ort an, kann diese in Absprache mit dem Kunden geplant werden. Dadurch, dass er genau weiß, was gebraucht wird, nimmt der Servicetechniker die passenden Teile und Werkzeuge für die geplante Reparatur bei einem einmaligen Besuch mit zum Hof des Landwirts. So werden Ausfallzeiten auf die eigentliche Reparatur reduziert und Kosten eingespart. Steffen Krippahl, zentraler Einkaufleiter von Busch-Poggensee, erläuterte in der Pressekonferenz, dass für ihn dabei auch das Ersatzteilmanagement-System von John Deere entscheidend sei. So könne er erkennen, wo in ganz Deutschland oder ganz Europa ein benötigtes Teil vorrätig sei.

2017 hat John Deere ausgewählte Händler in ganz Europa mit diesen Möglichkeiten ausgestattet. Inzwischen sind sie laut Unternehmen auf alle Händler ausgeweitet worden. Voraussetzung für den Connected Support ist eine telemetriefähige Maschine. Laut Hersteller sind sämtliche Traktoren der Baureihen 5R, 6M, 6R, 7R, 8R, 9R, die Mähdrescher aus Zweibrücken und den USA, sowie die selbstfahrenden Feldhäcksler und selbstfahrende Feldspritzen entweder mit dem Telemetrie-Modul JDLink ausgestattet oder können ab dem Modelljahr 2012 nachgerüstet werden. Über die JDLink Connect Lizenz, die alle zwei Jahre kostenlos erneuert werden kann, ist die Telematik nach Kundeneinwilligung aktiv. Für den Datentransfer muss der Kunde seine explizite Einwilligung erteilt haben.

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