Deutz AG

Deutz vermeldet Umsatzwachstum und veröffentlicht Prognose 2022

Nach einem bereits erfolgreichen ersten Halbjahr setzte Deutz seinen Wachstumskurs erfolgreich fort und schloss den Neunmonatszeitraum mit zweistelligen Zuwächsen bei Absatz und Umsatz ab. Der Umsatz ist um 19 Prozent auf knapp 1,4 Mrd. Euro gestiegen. Während sich durch den Ukraine-Krieg direkt keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung zeigten, sind jedoch deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise sowie die globalen Warenströme auch für Deutz deutlich spürbar.

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Gestörte Lieferketten belasten Wirtschaft

„Die außerordentlichen Verteuerungen über alle Bereiche hinweg bei gleichzeitig gestörten Lieferketten belasten die gesamte Wirtschaft. Trotzdem konnten wir unsere bereinigte Ergebnismarge um 2,1 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent steigern. Das beweist: Unsere eingeleiteten Performanceinitiativen und unser verstärkter Fokus auf Kostendisziplin zahlen sich immer mehr aus. Dieser Aufwärtstrend ist erfreulich, aber kein Grund sich auszuruhen, denn unser angestrebtes Profitabilitätsniveau haben wir noch längst nicht erreicht“, sagt Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte. Im Rahmen des Strategieprogramms „Powering Progress“ hat Deutz zahlreiche Maßnahmen definiert, die neben der Transformation von Deutz hin zu alternativen Antriebssystemen und neuen Geschäftsmodellen darauf abzielen, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen. Zu diesen zählt die kurzfristige Weitergabe gestiegener Kosten an die Kunden im Zuge mehrerer Preiserhöhungsrunden, wodurch die zusätzlichen Belastungen zunehmend erfolgreich abgemildert werden können.

Mit Blick auf die Zukunft ergänzt Schulte: „Unser Auftragsbestand lag Ende September mit rund 830 Millionen Euro auf einem sehr hohen Niveau. Das ist eine stabile Ausgangslage für die kommenden Monate. Gerade im Bereich der Motoren mit einem Hubraum kleiner vier Liter ist die Marktnachfrage weiterhin sehr hoch. Gleichzeitig indiziert unsere Book-to-Bill-Ratio von 0,95 im dritten Quartal aber auch eine allmähliche Verlangsamung des Marktwachstums. Wir haben jedoch die richtigen Weichen gestellt, um Deutz auch resilienter für Phasen einer konjunkturellen Abkühlung aufzustellen.“

Umsetzung der Wasserstoffstrategie

Neben der positiven operativen Geschäftsentwicklung und der erfolgreichen Einleitung erster Performanceinitiativen hat Deutz weitere Fortschritte bei der Umsetzung seiner Wasserstoffstrategie erzielt und sich dem konsortialen Forschungsprojekt HyCET (Hydrogen Combustion Engine Trucks) angeschlossen. Es zielt darauf ab, das Nachhaltigkeitspotenzial von Lkw mit Wasserstoffverbrennungsmotor in der Transportlogistik aufzuzeigen. Dazu werden unter anderem zwei 18-Tonnen-Lkw entwickelt, in denen der Deutz-Wasserstoffmotor TCG 7.8 H2 zum Einsatz kommen wird. Ihre Praxistauglichkeit soll anschließend im Regelverkehr der BMW Group- und Deutz-Logistik getestet werden. Das Investitionsvolumen des Forschungsprojekts mit einer Laufzeit von vier Jahren beläuft sich auf insgesamt 19,5 Mio. Euro und wird mit 11,3 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

Des Weiteren hat der Aufsichtsrat der Deutz AG die personelle Neuaufstellung des Vorstands abgeschlossen: Nachdem Dr.-Ing. Petra Mayer seit Anfang November ihre Aufgaben als neue Produktionsvorständin (COO) bereits wahrnimmt, wird Timo Krutoff das Vorstandsteam zum 1. Dezember als neuer CFO und Arbeitsdirektor komplettieren.

Tabelle: Deutz AG

Auftragseingang etwa auf Vorjahresniveau – deutlicher Absatz- und Umsatzanstieg

Der Auftragseingang des Deutz-Konzerns lag im ersten bis dritten Quartal 2022 mit 1.519,7 Mio. Euro in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres von 1.514,0 Mio. Euro, das durch außerordentliche Vorzieheffekte in Höhe von mehr als 100 Mio. Euro positiv beeinflusst war.

Regional betrachtet zog der Auftragseingang in Amerika und Asien/Pazifik im Berichtszeitraum spürbar an, im EMEA-Raum entwickelte er sich hingegen leicht rückläufig. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche zeigte sich ebenfalls eine uneinheitliche Entwicklung: Während die Bereiche Material Handling, Landtechnik, stationäre Anlagen sowie das Servicegeschäft teils prozentual zweistellige Zuwächse verbuchten, lag der Auftragseingang bei Baumaschinen und Sonstiges deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Der Auftragsbestand stieg nach 616,4 Mio. Euro im Vorjahr zum 30. September 2022 um 13,4 Prozent weiter auf ein sehr hohes Niveau von 828,8 Mio. Euro und indiziert damit eine stabile Auftragslage für die kommenden Monate. Der anteilige Auftragsbestand des Servicegeschäfts erhöhte sich um 62,7 Prozent auf 53,2 Mio. Euro nach 32,7 Mio. Euro im Vorjahr.

Mit insgesamt 169.352 verkauften Motoren erzielte der Deutz-Konzern im Berichtszeitraum ein Absatzplus von 16,5 Prozent, wobei sich die Anzahl abgesetzter Deutz-Motoren um 12,6 Prozent auf 130.875 Stück erhöhte.

Einhergehend mit der positiven Absatzentwicklung erwirtschaftete Deutz im Berichtszeitraum einen Umsatzzuwachs von 19,0 Prozent auf 1.395,8 Mio. Euro. Dabei entwickelten sich alle Regionen und wesentlichen Anwendungsbereiche positiv. Das Servicegeschäft erzielte ein Umsatzplus von 12,7 Prozent auf 336,2 Mio. Euro und machte damit einen Anteil am Konzernumsatz von rund 25 Prozent aus. Besonders positiv entwickelten sich dabei der Teilehandel sowie das Deutz-Xchange-Geschäft.

Deutliche Verbesserung der Profitabilität

Das Ebit vor Sondereffekten (bereinigtes Ergebnis) verbesserte sich im Berichtszeitraum von 30,9 Mio. Euro auf 65,9 Mio. Euro und konnte damit mehr als verdoppelt werden. Diese Entwicklung ist auf das höhere Geschäftsvolumen, damit einhergehende positive Skaleneffekte, Kostensparmaßnahmen sowie positive Währungseffekte zurückzuführen. Zudem können die zusätzlichen Kostenbelastungen, die sich infolge anhaltender Lieferengpässe und höherer Materialpreise ergeben, durch die Weitergabe an die Kunden im Zuge von Preiserhöhungen zunehmend erfolgreich abgemildert werden.

Gesamtjahresprognose 2022 veröffentlicht

Aufgrund der hohen geopolitischen Unsicherheiten hatte Deutz seine im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte Prognose für 2022 unter Vorbehalt gestellt. Auf Basis der Geschäftsentwicklung im ersten bis dritten Quartal prognostiziert Deutz für das Gesamtjahr nunmehr einen Absatz zwischen 175.000 und 185.000 Deutz-Motoren, der zu einem Umsatzzuwachs auf 1,75 bis 1,85 Mrd. Euro führen soll. Die bereinigte EBIT-Rendite dürfte sich dabei in einer Bandbreite von 4,5 bis 5,0 Prozent bewegen. Trotz der positiven Ergebnisprognose ist davon auszugehen, dass sich der Free Cashflow auf einen niedrigen bis mittleren zweistelligen negativen Millionen-Euro-Betrag belaufen wird. Ursächlich dafür sind insbesondere eine hohe Bevorratung zur Absicherung der Produktion sowie Verzögerungen in der Lieferkette.

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