Deutz stellt sein Portfolio neu auf und hat deswegen Torqeedo verkauft.  |  Deutz hat die Tochter Torqeedo an den strategischen Investor Yamaha verkauft. - Copyright: 2021 Deutz AG

Deutz verkauft Torqeedo an Yamaha

Deutz stellt sein Portfolio neu auf und hat deswegen den Hersteller Torqeedo an Yamaha Motor Co. verkauft. Das gibt die Aktiengesellschaft mit Sitz in Köln am Freitag bekannt.

Tochter 2017 erworben

Der Spezialist für E-Bootsmotoren war 2017 mit dem Ziel erworben worden, die Elektrifizierungsstrategie von Deutz für die Kernkundensegemente – und hier insbesondere Baumaschinen, Landmaschinen und Material Handling – zu beschleunigen. Außerdem sollte Torqeedos Technologie- und Marktposition im Bereich der E-Mobilität auf dem Wasser ausgebaut werden.

Nach eigenen Angaben wurde das Deutz-Elektroantriebsportfolio erfolgreich ausgebaut. „Der ursprünglich mit dem Kauf von Torqeedo angestrebte Technologietransfer ist erfolgt. Mit Blick auf Marktkenntnisse und Skalierungsmöglichkeiten gibt es für den weiteren Weg nun besser geeignete Partner für Torqeedo als Deutz. Wir sind froh, mit Yamaha einen solchen strategischen Partner gefunden zu haben,“ erklärt CEO Dr. Sebastian C. Schulte.

Vorstandsvorsitzender der Deutz AG. Dr. Sebastian C. Schulte
Dr. Sebastian C. Schulte ist Vorstandsvorsitzender der Deutz AG.Copyright: 2021 Deutz AG

Für Torqeedo würden sich durch den Verkauf einige Chancen ergeben. Für die Muttergesellschaft ist der Schritt nach eigenen Angaben ein weiterer Meilenstein in der Dual+-Strategie. Dabei solle unter anderem der grüne Bereich des Unternehmens neu aufgestellt werden. Zur Strategie gehört auch, dass das Bestandsgeschäft mit klassischen Motoren gesteigert werden soll. Ebenfalls sei geplant, das bestehende Servicegeschäft auszubauen, um auf dieser Basis das Technologieportfolio auszubauen. Bis 2050 möchte der Hersteller von Antriebssystemen klimaneutral sein.

Strategie steht auf Grün

„Dazu müssen wir unsere Entwicklung systematisch am Markt und an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten. Nur so können wir letztendlich mit unseren grünen Produkten auch Geld verdienen und ein rentables grünes Ökosystem aufbauen. Dieses wird alle relevanten Produkte und Technologien beheimaten, um die Welt auch in Zukunft in Bewegung zu halten“, sagt Schulte weiter.

Torqeedo wurde 2017 von Deutz gekauft.
Torqeedo ist nach eigenen Angaben ein führender Hersteller von Außen- und Innenbordmotoren. – Copyright: Torqeedo

Dem Verkauf war ein längerer Prozess vorausgegangen. Schon im April 2023 hatte das börsennotierte Unternehmen auf der Jahreshauptversammlung angekündigt, einen besseren Eigentümer für den Außen- und Innenbordmotoren-Hersteller zu finden. Mit dem neuen Eigentümer Yamaha erhalte Torqeedo Zugang zu einem großen Händlernetzwerk und einem global aufgestellten Servicenetz. Gleichzeitig könne durch die neue Zusammenarbeit die Antriebstransformation auf dem Wasser vorantreiben und im Bereich Produktion und Supply-Chain Synergien gehoben werden.

Genau Kaufsumme unbekannt

Die nun verkaufte Tochter hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 mit etwa 230 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 35 Millionen Euro erzielt. Der Abschluss des Vertrags hängt
noch von den üblichen behördlichen Genehmigungen ab. Ein Closing wird gegen Ende des ersten Quartals 2024 erwartet. Der Verkaufserlös in Höhe eines hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrages wird im Deutz-Jahresabschluss 2024 voraussichtlich zu einem Buchgewinn in Höhe von einem kleineren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag führen.

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