Deutz mit Gewinn-Steigerung im ersten Halbjahr 2023
Der Antriebshersteller Deutz erzielte gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzwachstum von 10,0 Prozent auf 1.023,5 Millionen Euro.
Gleichzeitig habe sich mit einem Anstieg der EBIT-Rendite vor Sondereffekten von 4,6 Prozent auf 6,1 Prozent auch die Profitabilität verbessert, so das Unternehmen in einer Pressemeldung. Angesichts der dieser Geschäftsentwicklung bestätigt das Unternehmen, im Gesamtjahr 2023 das obere Ende seiner im März veröffentlichten Prognosebandbreiten zu erreichen. „Unsere Halbjahreszahlen zeigen, dass wir deutlich profitabler arbeiten. Das ist enorm wichtig für uns. Es hilft uns, unsere ‚Dual+‘-Strategie konsequent umzusetzen und so unsere übergeordneten strategischen Ziele zu erreichen. Mit der steigenden Performance in unserem Classic-Geschäft als starker Basis, dem fortlaufenden Ausbau unseres Servicegeschäfts und der eingeleiteten Transformation hin zu alternativen Antrieben sind wir hervorragend aufgestellt, um unseren Wachstumskurs nachhaltig fortzusetzen“, so Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte.
Während Deutz das erste Halbjahr 2023 mit einer deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerung abschloss, zeigte sich beim Auftragseingang eine Unterschreitung der sehr hohen Vorjahresbasis um 8,0 Prozent. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen der Region Asien/Pazifik zuzuschreiben. Neben Saturierungserscheinungen in China führen vor allem hohe Bestände dortiger Baumaschinenhersteller zu einer rückläufigen Nachfrage.
Akquisitionen geplant
Mit Blick auf die Finanzlage des Konzerns ergänzt Deutz-CFO Timo Krutoff: „Unsere Performanceinitiativen zahlen nicht nur positiv auf unser Ergebnis ein, sondern auch auf unsere Cashflow-Entwicklung. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 haben wir den operativen Cashflow mehr als verdreifacht und unseren Free Cashflow um 33 Millionen Euro auf 8,3 Millionen Euro gesteigert.“
Neben den operativen Erfolgen hat Deutz auch bei der Umsetzung seiner „Dual+“-Strategie weitere Fortschritte erzielt. Insbesondere beim weltweiten Ausbau des Service-und Teilegeschäfts kommt das Unternehmen voran: Zum einen hat Deutz den Erwerb seines langjährigen Servicepartners M. Hochschild S.A. mit Sitz in Chile eingeleitet, dessen Vollzug Ende Juli erfolgte. Zum anderen hat Deutz im Juli einen Vertrag über den Erwerb eines weiteren Servicepartners, der Diesel Motor Nordic-Gruppe mit Hauptsitz in Järfälla, Schweden, unterzeichnet, deren Vollzug Anfang des vierten Quartals erfolgen dürfte. Durch die vorgenannten Akquisitionen stärkt Deutz nicht nur seine regionalen Servicenetzwerke in Südamerika und Nordeuropa, sondern baut gleichzeitig auch sein Geschäft mit dem Service von Wettbewerbsmotoren aus. Beide Akquisitionen sollen jährlich insgesamt etwa 25 Millionen Euro zum Konzernumsatz beitragen.
Mit Blick auf das Segment Green hat Deutz im zweiten Quartal eine Absichtserklärung für einen Kleinserienauftrag für wasserstoffbetriebene Stromgeneratoren unterzeichnet und ist darüber hinaus Mitte Juli einen wichtigen Schritt in Richtung der Serienproduktion von Wasserstoffmotoren gegangen. So wurde der Automobilzulieferer Mahle für die Belieferung mit Komponenten für Wasserstoffmotoren beauftragt. Deutz beabsichtigt, ab 2024 mit der Serienproduktion von Wasserstoffmotoren für den stationären Einsatz zu starten.
Konzernkennzahlen zeigen rückläufigen Auftragseingang
Der Auftragseingang des Deutz-Konzerns lag im ersten Halbjahr 2023 bei 991,7 Millionen Euro und damit um 8,0 Prozent unter dem Vergleichswert. Regional betrachtet ist diese Entwicklung einem deutlichen Auftragsrückgang in Asien/Pazifik zuzuschreiben. Während sich die Auftragseingänge im EMEA-Raum nur leicht rückläufig entwickelten, war in der Region Amerika ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche verzeichneten das Servicegeschäft und der Bereich Sonstiges eine positive Entwicklung, während beim Auftragseingang der weiteren Anwendungsbereiche jeweils Unterschreitungen der Vorjahresbasis zu verbuchen waren. Der Auftragsbestand summierte sich zum 30. Juni 2023 auf 739,8 Millionen Euro nach 768,9 Millionen Euro zum Ende des ersten Halbjahres 2022. Der anteilige Auftragsbestand des Servicegeschäfts belief sich dabei auf 47,9 Millionen Euro nach 36,6 Millionen Euro im Vorjahr. Miteinem Absatz von 91.451 Deutz-Motoren erzielte Deutz im ersten Halbjahr 2023 ein Absatzplus von 1,1 Prozent. Der Konzernabsatz lag demgegenüber mit insgesamt 107.345 verkauften Einheiten insbesondere aufgrund eines deutlich rückläufigen Absatzes der Deutz-Tochtergesellschaft Torqeedo um 1,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Regional betrachtet verlief die Absatzentwicklung im EMEA-Raum und in Asien/Pazifik leicht positiv, während der Absatz in Amerika insbesondere aufgrund des vorgenannten Rückgangs bei elektrifizierten Bootsmotoren unterhalb des Vorjahresniveaus lag. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche ist der Absatzrückgang neben dem Bereich Sonstiges der Landtechnik und Baumaschinen zuzuschreiben. Im Berichtszeitraum erwirtschaftete Deutz ein Umsatzwachstum von 10,0 Prozent auf 1.023,5 Millionen Euro, das regionenübergreifend und von allen Anwendungsbereichen getragen wurde. Der im Vergleich zum Absatz deutlich höhere Umsatzanstieg resultiert insbesondere aus der marktorientierten Preisgestaltung im Classic-Segment sowie positiven Mixeffekten.
Gesamtjahresprognose 2023 bestätigt
Bereits im April hat Deutz seine Mitte März veröffentlichte Prognose konkretisiert: Deutz erwartet für das Gesamtjahr 2023 das obere Ende der ursprünglichen Prognosebandbreiten zu erreichen. Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal bestätigt Deutz seine konkretisierte Prognose. Demnach rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 weiterhin mit einem Absatz von rund 195.000 Deutz-Motoren, einem korrespondierenden Umsatzanstieg auf rund 2,1 Milliarden Euro sowie einer bereinigten EBIT-Rendite von rund 5,0 Prozent. Der Free Cashflow vor M&A soll sich unverändert auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.
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