Deutz kann sich 2023 über ein kräftiges Umsatzplus freuen.  |  Deutz kann sich 2023 über ein kräftiges Umsatzplus freuen.

Deutz fährt 2023 Rekordumsatz ein

Mit einem deutlichen Umsatzplus von 7,8 Prozent hat der Antriebshersteller Deutz mit Hauptsitz in Köln das Jahr 2023 abgeschlossen. Das teilt das Unternehmen nun in einer Pressemitteilung zu den Geschäftszahlen des abgelaufenen Jahres mit. Man habe Kurs gehalten und in einem weiterhin herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld ein Rekordergebnis bei Umsatz und EBIT erzielt.

Der Umsatz betrug demnach rund 2,1 Milliarden Euro. Außerdem konnte die Profitabilität erhöht werden. Das bereinigte Ergebnis wuchs um knapp 35 Prozent auf 120,2 Millionen Euro, die Marge legte um 1,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent zu. Für das neue Geschäftsjahr werden ein Umsatz zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden Euro sowie eine EBIT-Marge vor Sondereffekten zwischen 5 und 6,5 Prozent erwartet.

Unternehmen entwickelt sich weiter

„Mit der Anfang 2023 vorgestellten ‚Dual+‘-Strategie setzen wir auf saubere Verbrennungsmotoren, am Markt ausgerichtete grüne Technologien und einen weltweiten Ausbau unseres Servicegeschäfts. Die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs belegen, dass unsere neue Strategie funktioniert“, sagt Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte. „Wir liefern Schritt für Schritt, was wir uns vorgenommen haben. Unsere Prognose, die wir unterjährig erhöhen konnten, haben wir erreicht. Und ein Blick auf die 7 % EBIT-Marge unserer fortgeführten Aktivitäten zeigt, was für ein Potential in dem Unternehmen steckt.“

187.000 Dieselmotoren sind in der Classic-Sparte verkauft worden. Durch zielgerichtete Zukäufe und Kooperationen würde Deutz die Marktkonsolidierung im Bereich der klassischen Verbrennungsmotoren weiter voran treiben. Bis 2030 möchte das Unternehmen zu den Top 3 der unabhängigen Motorenhersteller gehören. Zu diesem Zweck werde mit Daimler Truck kooperiert und es sei eine Übernahme der Service- und Vertriebsaktivitäten für ausgewählte MTU-Motoren und Rolls-Royce-Power-Systems geplant.

Für den Deutz-Wasserstoffmotor habe es im vergangenen Jahr den ersten Serienauftrag gegeben. Das zeige, dass diese Technologie ein Baustein auf dem Weg zum klimaneutralen Produktportfolio sein kann. Die angestoßene Neuaufstellung und Fokussierung des Green-Segments schaffe dafür die Voraussetzungen.

Verkauf nach Ostern vollziehen

Als wichtigen Schritt bezeichnet das Unternehmen den Verkauf des Spezialisten für elektrischen Bootsmotoren Torqeedo an Yamaha Motors. Vollzogen wird der Verkauf nach Ostern. Die freiwerdenden Ressourcen sollen für die Entwicklung alternativer Antriebslösungen genutzt werden. Man erhoffe sich mehr Schnelligkeit und eine stärkere Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse.

Mit der Erhöhung des Umsatzanteils auf 484 Millionen Euro sowie zwei Akquisitionen auf zwei Kontinenten konnte Deutz die regionale Aufstellung im Servicegeschäft weiter ausbauen und festigen. Für das Wachstum des Service-Segments zählt neben dem Volumen die Entwicklung intelligenter Wartungs- und Serviceanwendungen. Ziel ist es, Motoren nicht nur herzustellen, sondern am Laufen zu halten und ihren Lebenszyklus nachhaltig zu verlängern, teilt das Unternehmen mit.

Und in Bewegung ist auch die Unternehmenskultur, denn zur Dual+-Strategie gehöre auch dieser interne Wandel. Mehr als 2.000 Mitarbeitende haben sich bisher in intensiven Workshops mit der neuen Strategie auseinandergesetzt, Handlungsprinzipien erarbeitet und daraus Ableitungen für die eigene Arbeit getroffen. „Wir spüren bereits an vielen Stellen, dass sich unsere Zusammenarbeit weiter verbessert“, bekräftigt CEO Dr. Schulte. „Im Jahr 2023 sind wir schneller, bunter und internationaler geworden.“

Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG, ist zufrieden mit dem Jahr 2023. – Copyright: Deutz AG

Verschiedene Marktsituationen

Der Auftragseingang lag 2023 mit 1.797,3 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau. Gründe seien die nachlassende Nachfrage im Bau- und Landmaschinenbereich, außerdem sei das Vorjahr durch außerordentliche Vorzieheffekte positiv beeinflusst gewesen. Regional betrachtet sei der Auftragseingang in Amerika höher gewesen, der EMEA-Raum (Europe, Middle East, Africa) entwickelte sich hingegen rückläufig. Der deutsche Markt habe sich trotz eines leichten Rückgangs solide entwickelt.

Der Auftragsbestand sank gegenüber dem 31. Dezember 2022 von 773,5 auf 463,2 Millionen Euro zum Jahresende 2023. Dies würde eine normalisierte und stabile Auftragslage für die kommenden Monate indizieren.

Bei den Deutz-Motoren konnte im Jahr 2023 eine Absatzsteigerung erzielt werden. Die Bereiche Baumaschinen. Landtechnik und Stationäre Anlagen wiesen Rückgänge im einstelligen Prozentbereich auf. Regional gesehen wurde im USA-Geschäft mit 23,8 Prozent die größte Steigerung verbucht. Im EMEA-Raum konnte das Unternehmen leicht zulegen, während die Region Asia/ Pazifik wegen der schwächeren Nachfrage aus China ein Minus von knapp 10 Prozent auswies.

Positive Umsatzentwicklung

Einhergehend mit der positiven Absatzentwicklung ist auch der Umsatz auf 2.104,8 Millionen. Dabei entwickelten sich alle Anwendungsbereiche mit Ausnahme der Landtechnik sowie dem Segment Sonstige positiv. Im fortgeführten Geschäft des Konzerns konnte der Umsatz um 9 Prozent auf 2.063,2 Millionen Euro gesteigert werden.

Eindrücke aus der Motorenproduktion von Deutz in Köln.
Mit fast 187.000 verkauften Dieselmotoren ist Deutz in der Classic-Sparte organisch stark gewachsen. – Copyright: Deutz AG

Der Konzerngewinn wurde im Berichtsjahr 2023 wie im Vorjahr (20,5 Millionen Euro) durch latente
Steuererträge in Höhe von 20,1 Millionen Euro begünstigt. Aufgrund der Sondereffekte, einem insbesondere durch höhere Fremdkapitalkosten negativeren Finanzergebnis sowie einer leicht höheren Steuerbelastung stieg er gegenüber dem Vorjahreswert von 80,2 Millionen Euro nur leicht auf 81,9 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie blieb aufgrund der im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung neu ausgegebenen Aktien an die Daimler Truck AG unverändert bei 0,66 Euro.

Erhöhte Dividende geplant

Der Unternehmenserfolg soll auch den Aktionären zugutekommen. So ist geplant, der Hauptversammlung am 8. Mai 2024 vorzuschlagen, eine erhöhte Dividende von 0,17 Euro je Aktie zu zahlen. Die Ausschüttungsquote würde sich damit auf rund 26 Prozent belaufen. Der Dividendenvorschlag liegt aufgrund des berichteten nicht liquiditätswirksamen Effekts des latenten Steuerertrags leicht unter dem Ausschüttungsziel von 30 Prozent.

Für das Jahr 2024 wird ein Absatz zwischen 160.000 und 180.000 Motoren prognostiziert. Zusammen mit dem erwarteten Zusatzumsatz aus der Grundsatzvereinbarung mit Rolls-Royce Power Systems solle dies zu einem Umsatz von 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro führen.

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