Sieben Claas-Innovationen werden mit amerikanischem Award ausgezeichnet
Sieben Claas Produktinnovationen sollen im Februar 2024 mit dem AE50 Award der American Society of Agricultural and Biological Engineering (ASABE) ausgezeichnet werden. Das teilt das Unternehmen aus Harsewinkel nun nach Bekanntgabe der diesjährigen 50 Preisträger mit. Die Verleihung soll auf der ASABE Agricultural Equipment Technology Conference in Louisville (Kentucky) vorgenommen werden.
Sieben Innovationen
Mit den AE50 Awards werden demnach jährlich die 50 innovativsten neue Produkte in Nordamerika gewürdigt, die „erhebliche Auswirkungen“ auf Agrar-, Lebensmittel und biologische Systeme haben, heißt es von Claas. Darunter sind die Xerion 12er Serie, das Fahrerassistenzsystem Cemos, der Mähdrescher Trion 740, die Variant Netzbindung, die Rundballenpresse Variant 500 Smart Density, der doppelte Walzenantrieb für den Disco 3600 FRC und das Großflächenmähwerk Disco 9700 RC Auto Swather.
„Wir sind sehr stolz, mit gleich mehreren unserer neuen Produkte und Technologien, darunter die Xerion12er Serie und der Trion 740, durch die ASABE berücksichtigt worden zu sein“, erklärt Eric Raby, Senior Vice President Region Americas und Vice President CoA. „Unsere Entwickler arbeiten stetig daran, die Arbeit der Landwirte noch produktiver, effizienter, einfacher und nachhaltiger zu gestalten. Wir wollen sie zu den Besten in ihrem Feld machen, und die sieben ausgezeichneten Claas Produktinnovationen aus den Bereichen Traktor, Mähdrescher, Ballenpressen und Futterernte stehen exakt für dieses Ziel.“
Einflussreiche Produkte
Die American Society of Agricultural and Biological Engineering (ASABE) ist eine internationale Wissenschafts- und Bildungsorganisation, die sich der Weiterentwicklung der Technik für Agrar-, Lebensmittel- und biologische Systeme verschrieben hat. Beiträge für die Auszeichnung werden aus der ganzen Welt eingereicht und von einem Gremium aus internationalen Experten geprüft. Daraus sollen dann die 50 innovativsten und einflussreichsten Produkte entwickelt werden. Kriterien sind dabei unter anderem die Steigerung der Effizienz und Produktivität sowie eine Verbesserung der Benutzersicherheit, heißt es in einer Pressemitteilung von Claas.
Bereits seit 25 Jahren führt der Landtechnik-Hersteller die Serion Xerion im Großtraktorbau und gehört damit nach eigenen Angaben zu den technologischen Treibern. Die neue 12er Serie wurde nun nach sechs Jahren Konstruktions- und Entwicklungszeit im Sommer vorgestellt. In der Vorbereitung wurden außerdem 10.000 Teststunden in fünf Ländern absolviert und hunderte von Kundeninterviews geführt.
Die zwei Modelle der Serien bieten mit ihrem Niedrigdrehzahlkonzept 2.0 Motorleistungen von bis zu 653 PS mit Drehmomentmaxima von bis zu 3.100 Nm bei 1.300 Motorumdrehungen. Die 15,6 Liter großen Mercedes-Benz Sechszylindermotoren sind für den Betrieb mit Hydrierten Pflanzenölen (HVO) freigegeben – alle Neumaschinen erhalten zudem ihre Erstbefüllung im Werk mit dem nachhaltigen, aus Abfall- und Reststoffen erzeugten Kraftstoff. Einzigartig in dieser Traktorenklasse sind laut Claas das CMATIC Stufenlosgetriebe für bis zu 50 km/h Maximalgeschwindigkeit (Terra Trac: bis zu 40 km/h), die Niedrigdrehzahl-Arbeitshydraulik mit Fördermengen von bis zu 537 l/min, die neu entwickelten und stoßgedämpften Terra-Trac-Dreiecksraupenlaufwerke sowie die Rundumsicht aus der vierpunktgefederten Kabine.
Selbstlernend Arbeiten
Cemos heißt das nächste ausgezeichnete Produkte von Claas. Es ist nach Angaben des Herstellers das erste und einzige Fahrerassistenz- und Prozessoptimierungssystem auf dem Markt, das sowohl den Traktor als auch seine Anbaugeräte optimiert und zudem selbstlernend arbeitet. Mit ihm kann der Fahrer die Ballastierung, den Reifeninnendruck und das Motor-Getriebe-Management optimieren. Außerdem sollen durch das System Anbaugeräteeinstellungen schrittweise optimiert und das Risiko von Schadverdichtungen im Boden dank des integrierten Terranimo-Berechnungsmodells bewertet und visualisiert werden.
Laut einem Testbericht der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) konnte mit Cemos die Flächenleistung um bis zu 16,3 Prozent gesteigert werden. Außerdem konnte der Kraftstoffverbrauch um bis zu 16,8 Prozent gesenkt werden. „Vor allem ungeübte Fahrer können dank Cemos eine optimale Zugkraftübertragung, Effizienz und Arbeitsqualität erreichen – jedoch verbessert Cemos diese Zielbereiche auch bei erfahrenen Fahrern nachweislich“, heißt es aus Harsewinkel.
Seit 2021 führt Claas die Trion-Baureihe bei Mähdreschern. Diese soll viele Funktionen und Leistungen der Lexion-Mähdrescher in die mittlere Mähdrescherleistungsklasse überführen. Neu ist nun der Trion 740 in Nordamerika, der über ein APS-Hybrid-System (Accelerated Pre-Separation – auf Deutsch: beschleunigte Vorabscheidung) und einen großen Rotor verfügt.
Für Rundballenpressen
Neu im Hause Claas ist außerdem eine Netzbindung für die Rundballenpressen Variant. Die Netzwickeltechnik wurde in Harsewinkel vor genau 40 Jahren erfunden und seitdem nach eigenen Angaben immer weiter entwickelt. Mit der Position der Netzrolle auf einer angetriebenen Gummirolle würden Schmutzansammlungen in diesem sensiblen Bereich vermieden. Außerdem ist die Geschwindigkeit der Gummirolle individuell einstellbar.
In diesem Sektor kann sich Claas über eine weitere Prämierung freuen. Auszeichnet werden soll auch die Rundballenpresse Variant 500 Smart Density. Sie ermöglicht eine hohe Ballendichte – sowohl bei feucht geernteter Silage als auch bei trockenem Stroh. Außerdem können mit der Presse Ballen mit Weichkern für eine sichere Nachtrocknung gepresst werde. Integriert ist im neuen Produkt die Pressdruckregelung Smart Density. So könne eine optimale Riemenspannung mit einer harten Schale für geringe Nährstoffverluste und maximale Witterungsbeständigkeit garantiert werden. „Diese Eigenschaften führen zu optimaler Nährstoffkonservierung, weniger Futterverlusten und besserer Futterverwertung“, teilt Claas mit.
Neuerungen bei Mähdreschern
Ausgezeichnet werden im Februar außerdem zwei Großflächenmähwerke. Speziell für ertragreiches und schweres Erntegut wurde der doppelte Walzenantrieb Claas Disco 3600 FRC entwickelt. Technisches Highlight ist nach Angaben des Landmaschinen-Unternehmens ein im Ölbad laufendes, massiv ausgelegtes Scherengetriebe. Dieses ermögliche höchste Durchsatzleistungen, eine optimierte Futterverarbeitung, höchsten Glutdurchsatz und maximale Zuverlässigkeit.
Ideal für schweres und und dennoch empfindliches Erntegut ist die letzte zu prämierende Innovation: der Disco 9700 RC Auto Swather. Auch er verfügt über einen doppelten Walzenantrieb und hat außerdem eine intelligente Schwadzusammenführung mit 1100 mm breiten Schwadbändern. Damit eigne es sich besonders gut für Ganzpflanzensilage, Sorghum, Winterfutter oder Luzerne. Bewältigen kann das Mähwerk nach Herstellerangaben mühelos Erträge von bis zu 60 t/ha. Zur Standardausstattung gehört demnach eine Auflagedruckregelung und Non-Stop-Anfahrsicherung. Dank der Verschiebeauslegern ist die Arbeitsbereite stufenlos zwischen 8,80 bis 9,50 Metern verstellbar.
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