Neue Horizonte eröffnete sich Claas vor 20 Jahren durch die Übernahme an Renault Agriculture. - Copyright: Claas

Claas feiert 20 Jahre Traktoren aus Le Mans

Am 23. Februar 2003 unterzeichnete Helmut Claas den Vertrag zur Übernahme der Mehrheit an Renault Agriculture, der Traktorensparte des Renault Konzerns.

Mit der Mehrheitsbeteiligung an Renault Agriculture und der späteren vollständigen Übernahme im Jahr 2008 stieg Claas vom Erntetechnik-Spezialisten zum Longliner auf und ergänzte das Produktportfolio um Standard- und Spezialtraktoren, die sich nahtlos unterhalb des in Harsewinkel gebauten Xerion einfügten. Die Vertragsunterzeichnung zwischen Helmut Claas und Patrick Faure, Vorstandsmitglied von Renault S.A., traf nach der Bekanntmachung am Folgetag auf der SIMA in Paris auf ein erhebliches Medienecho. Ende April erfolgte die Freigabe der schrittweisen Übernahme durch das Kartellamt.

Hand drauf: am 23.02.2003 besiegeln Patrick Faure Directeur Générale Adjoint (Vorstandsmitglied Renault S.A.), und Helmut Claas (1926 – 2021) die neue Allianz zwischen Claas und Renault Agriculture. (Foto: Claas)

Ab Oktober begann in Le Mans die Umstellung der Farbgebung vom Renault-Orange auf Saatengrün und ab November 2003 rollten alle Baureihen für die Pioniermärkte in Claas-Hausfarben vom Band. Somit konnte sich Claas auf der Agritechnica 2003 auch dank des vervollständigten Verkaufsprogramms mit „einem Füllhorn moderner Produkte“ präsentieren: Neben den Standard- und Spezialtraktoren wurden der Lexion 500, der Selbstfahrmäher Cougar und die neue Generation Xerion ausgestellt.

Ebenfalls bereits Ende 2003 nahm die Entwicklung der Axion 800 Großtraktoren ihren Anfang, die keine drei Jahre später in das Claas Vertriebsprogramm aufgenommen wurde. Mit ihnen begann die sukzessive Erneuerung der Produktpalette aus Le Mans: Aus Celtis Ares und Atles wurden über die Jahre Arion und Axion.

Rekorde geknackt

Mit den neuen Arion und Axion Traktoren hielten immer wieder prämierte Innovationen Einzug: Das kontraststarke, große Cebis Terminal für Axion und später auch die Arion 500 und 600 Baureihen, die Panoramic Kabine für Arion 400, der Axion Terra Trac als einziger vollgefederter Halbraupen-Traktor am Markt, Telematics für das Flottenmanagement oder auch das führende selbstlernende und dialogbasierte Fahrerassistenz- und Prozessoptimierungssystem Cemos für Arion und Axion cmatic. Und Claas Traktoren aus Le Mans knacken Rekorde, wie 2013 der zu jener Zeit mit 416 PS Nennleistung weltweit stärkste Standardtraktor Axion 950: Das DLG Testzentrum misst im Auftrag der Fachzeitschrift „profi“ einen neuen Zugleistungs-Rekord von 242 kW. Im DLG PowerMix unterbietet der Schlepper mit nur 249 g/kWh das bisherige Testfeld um 15,6 Prozent.

Für diese und weitere Erfolge, und stets mit dem Ziel vor Augen, die effizientesten und produktivsten Traktoren für Landwirte und Lohnunternehmer auf der ganzen Welt zu bauen, arbeiten Entwickler an mehreren Claas-Standorten länderübergreifend zusammen: Kompetenzen für Terra Trac Raupenfahrwerke und Cemos System- und Prozessintelligenz bei Claas Industrietechnik in Paderborn verschmelzen mit Elektronikkompetenz der Claas E-Systems in Dissen und der Entwicklungskompetenz für Standardtraktoren in Vélizy. Gemeinsam forschen und entwickeln sie bereits an den nächsten Traktorengenerationen aus Le Mans.

Investitionen in das Werk in Le Mans

Doch Claas investiert nicht nur in Forschung und Entwicklung, sondern auch in modernste Produktionsverfahren und ergonomische Arbeitsplätze. Seit 2003 wurden Modernisierungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 80 Millionen Euro umgesetzt. Größtes und wichtigstes Einzelvorhaben war Claas Forth, mit dem die Produktion mit der Inbetriebnahme Ende 2020 auf ein neues Level gehoben wurde. Das Werk in Le Mans gilt seitdem als eines der modernsten weltweit, mit fahrerlosen Transportsystemen (FTS) und Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Logistik. Zuletzt wurde ein neues Besucherzentrum nach Vorbild des Technoparc in Harsewinkel in Le Mans eröffnet.

Nachdem im Frühjahr 2019 der 150.000ste Claas Standardtraktor das Werk in Le Mans verlassen konnte, wird im 20. Jubiläumsjahr voraussichtlich die 200.000er-Marke geknackt. Heute produziert Claas Traktor in Le Mans mehr als 60 unterschiedliche Bautypen von 75 bis 445 PS, von einfacher konfigurierten Traktoren für Märkte mit weniger strengen Abgasnormen wie Turkmenistan oder in Afrika über den Stückzahlenbringer Arion 400 mit Haupt-Absatzmärkten in Europa bis zum High-Tech Großtraktor Axion 900 Terra Trac für den Weltmarkt. Traktoren aus Le Mans werden heute in insgesamt 80 Länder der Welt exportiert, seit 2019 auch nach Nordamerika.

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