Die Restrukturierung der BayWa geht weiter - Copyright: BayWa

BayWa AG einigt sich jetzt mit Finanzierern auf Eckpunktepapier – Gläubiger halten bis Ende 2024 still

Die BayWa hat sich laut einer Pressemitteilung des Unternehmens mit ihren wesentlichen Finanzierern auf ein Eckpunktepapier für die Sanierung des Unternehmens bis 2027 geeinigt. Im Rahmen dessen erhält der Agrarhandelskonzern frisches Geld in Höhe von rund 500 Mio. EUR.

BayWa: Gläubiger halten bis 2024 still
Copyright: BayWa

BayWa: Finales Sanierungskonzept soll Ende Dezember kommen

Mehr als 95 Prozent aller Finanzgläubiger hätten sich demnach bereit erklärt, die Sanierungsbemühungen des Münchner Agrarhandels-Konzerns durch ein Stillhalten zunächst bis Dezember 2024 konstruktiv zu begleiten und so einen stabilen Rahmen für die finale Ausarbeitung und Vereinbarung der langfristigen Sanierungslösung zu schaffen. Das finale Sanierungskonzept wird im Dezember 2024 erwartet.

BayWa-CEO sieht Basis für operative Sanierung
CEO Markus Pöllinger hofft, dass der Konzern mittelfristig gestärkt aus der Krise hervorgeht.

„Damit ist es gelungen, in kurzer Zeit die Basis für eine mehrjährige, operative Sanierung zu legen. Die BayWa kann wieder ein verlässlicher Partner für unsere Kunden, Lieferanten, Mitarbeitenden und Finanzierungspartner werden. Das Unternehmen wird die Krise nutzen, um sich auf ihre Kernkompetenzen zur fokussieren und gestärkt daraus hervorzugehen. Strategisch ist sie mit Zukunftsfeldern wie zum Beispiel Ernährung, Energie und Bau gut aufgestellt,“ sagt CEO Marcus Pöllinger.

Intensive Verhandlungen

Das Finanzierungspaket sei – so die Meldung – das Ergebnis intensiver, wochenlanger Verhandlungen mit den rund 300 Gläubigern der BayWa. Klares Ziel sei es, eine einvernehmliche Lösung zu finden und alle Finanzgläubiger hierbei gleich zu behandeln. Einige wenige haben dem Stillhalteabkommen bisher nicht zugestimmt.

Aus Gründen der Gleichbehandlung aller Finanzgläubiger werde es trotz ausreichend verfügbarer Liquidität und Durchfinanzierung zukünftig keine isolierten Rückzahlungen einzelner Finanzverbindlichkeiten durch die BayWa geben, so das Unternehmen.

Die Unterstützung durch nahezu alle Finanzgläubiger erlaube es der BayWa, die geplante Sanierung gegebenenfalls auch gegen den Widerstand einiger weniger Finanzgläubiger umzusetzen. Auf das Gesamtfinanzierungspaket und den Fortgang der operativen Sanierung soll dies keinen Einfluss haben.

Vertrauen als Basis

„Das Vertrauen der wesentlichen Finanzierer in die das Unternehmen ist die Basis für eine stabile Sanierung über einen mehrjährigen Zeitraum. Damit ist auch eine gute Grundlage gelegt, bestehende Kreditverträge in eine längerfristige Finanzierungsvereinbarung zu überführen. Die Gespräche dazu haben bereits begonnen“, sagt Michael Baur, CRO der BayWa. „Das im bisherigen Prozess entgegengebrachte Vertrauen unserer Finanzierungspartner stimmt uns weiterhin optimistisch, die angestrebte langfristige Finanzierungslösung mit einem Sanierungszeitraum bis 2027 umsetzen zu können“, so der jüngst zum CRO (Chief Restructuring Officer) ernannte Sanierungsexperte weiter.

Michael Baur als CRO (Chief Restructering Officer) baut auf das bisherige Vertrauen der Gläubiger.
Michael Baur als CRO (Chief Restructering Officer) strebt eine langfristige Finanzierungslösung an.

Weitere Informationen zur BayWa finden Sie hier.

Weitere AGRARTECHNIK-News zum Münchner Handelskonzern finden Sie hier.

AGRARTECHNIK Newsletter

News, Entwicklungen, Insights, Events und Personalien aus der Landtechnik-Branche - kostenlos und direkt in Ihre Mailbox.