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Langjähriger Amazone-Geschäftsführer Heinz Dreyer wurde 90

Prof. h.c. Heinz Dreyer, langjähriger Geschäftsführer der Amazonen-Werke, hat am 19. Februar seinen 90. Geburtstag gefeiert. Er baute das Unternehmen in der dritten Generation der Familien Dreyer mit auf. Zu Beginn des Jahres 2005 übertrug er seinen Geschäftsführerbereich auf seinen Sohn Dr. Justus Dreyer. Er ist weiterhin Mitglied der Geschäftsleitung.

Heinz Dreyer feierte am 19. Februar 2022 seinen 90. Geburtstag. – Copyright: Amazone

Maschinenbau-Studium undForschung

Die Amazonen-Werke zeichneten zum Geburtstag seinen Werdegang nach: Als ältester Sohn von Dipl.-Ing. Heinrich Dreyer, dem Nachfolger des Gründers der Amazonen-Werke, wurde Heinz Dreyer im Jahre 1932 geboren und schon frühzeitig von seinem Vater für die Nachfolge bestimmt. Nach seinem Abitur am Ratsgymnasium in Osnabrück und während der Semesterferien absolvierte er verschiedene Praktika im Stahlwerk zu Georgsmarienhütte und Osnabrück, bei der Firma Heinrich Lanz in Mannheim sowie den Bayerischen Leichtmetallwerken BLW. Er studierte Maschinenbau an der Technischen Universität München und blieb, nachdem er 1956 sein Diplom abgelegt hatte, als freier Mitarbeiter mit Forschungsauftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft (Bonn) weiter an der Universität, um noch zu promovieren.

Eintritt in Amazone-Leitung

Als sein Vater plötzlich im November 1957 starb, trat Heinz Dreyer zusammen mit seinem Vetter Klaus Dreyer umgehend in die Amazonen-Werke ein und übernahm mit ihm die Leitung des Unternehmens. Das geschah Anfang 1958. Neben dem erforderlichen Ausbau der Firma nahm Heinz Dreyer seine Doktorarbeit erneut in Angriff, studierte zusätzlich Agrar-BWL und Agrarpolitik mit den entsprechenden Prüfungen und promovierte 1963 an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Produkte entwickelt

Von Anfang an befasste er sich hauptsächlich mit der Produktentwicklung. Er erfand schon nach wenigen Wochen den ersten Dreipunkt-Zweischeibenstreuer ZA (Zentrifugalstreuer-Anbaumaschine), der bis heute in einer Stückzahl von weit über 750.000 Exemplaren verkauft wurde. Er befasste sich außerdem mit der Weiterentwicklung der Kartoffelerntemaschinen, entwickelte einen neuartigen Stalldungstreuer mit Breitstreuwerk, erfand neue Sämaschinen für größere Arbeitsbreiten und schließlich eine neue moderne Traktorsämaschine, die Amazone D4.

Im Jahre 1960 heiratete Heinz Dreyer die Unternehmertochter Magdalene Teich aus Niederbayern. Von seinen vier Kindern Petra, Nicoline, Konstanze und Justus wurde Justus sein Firmennachfolger.

Ab 1975 konzentrierte er seine Entwicklungsaktivitäten auf die Sätechnik für Direktsaat in Kanada und erfand unter anderem das Amazone Meißelschar, das sich bei den verschiedensten Einsatzbedingungen bis heute auch in Russland besonders bewährt. Da in weiten Gebieten Russlands Wasserknappheit herrscht, sah Prof. Heinz Dreyer gerade dort eine große Chance für die Direktsaat. Prof. Heinz Dreyer, der geistige Vater und Erfinder der Primera DMC, verfolgt voller Freude, wie sich „seine“ Maschine international immer weiter durchsetzt.

Prof. h.c. Univ. Samara R A S Dr. Dr. h.c. Heinz Dreyer

Nachdem sich Prof. Dreyer in den letzten Jahren verstärkt mit der Sätechnik für Russland befasst hatte, wurde er zunächst zum „Mitglied der Internationalen Akademie für Agrarausbildung“ in Moskau gewählt. Dies gilt in langer russischer Tradition als eine der höchsten Auszeichnungen („Akademiker“). Als wissenschaftlicher Berater an der Staatlichen Agraruniversität Samara erhielt er außerdem 2001 die Ehrenprofessorwürde dieser Hochschule, ein Titel, der inzwischen auch in Deutschland unverändert anerkannt ist.

Wegen seiner Verdienste um die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet Agrartechnik wurde ihm im Sommer 2005 die Ehrendoktorwürde der Universität Hohenheim verliehen. 2008 erhielt er den Silbernen Verdienstorden des Landwirtschafts-Ministeriums der Russischen Föderation. 2009 würdigte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Prof. Heinz Dreyers Lebenswerk mit der VDI-Ehrenmedaille.

Als höchste Ehre wurde Prof. Heinz Dreyer im Jahr 2012 zum „Ausländischen Mitglied der Russischen Akademie der Agrarwissenschaften RAAS“ gewählt. Diese Mitgliedschaft gilt in der Russischen Föderation als eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen, die nur sehr selten an nicht-russische Wissenschaftler vergeben wird.

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