Agrostroj übernimmt Stoll

Agrostroj macht eine Rekordakquisition und übernimmt den Frontladerhersteller Stoll.

Gemeinsam planen Agrostroj und Stoll einen Jahresumsatz von 370 Millionen Euro. (Copyright: Stoll)

Für den Besitzer und CEO von Agrostroj Pelhřimov, a.s. – Lubomír Stoklásek – erfülle sich, mit der Übernahme der Wilhem Stoll Maschinenfabrik GmbH, ein Lebenstraum, hieß es in einer Pressemeldung. Die Stoll Gruppe mit Hauptsitz in Lengede verfügt über zwei eigene Produktionsstätten in Deutschland sowie jeweils eine in Polen und den USA. Mit rund 600 Mitarbeitern und einem weltweiten Vertriebs- und Distributoren-Set-Up erzielt Stoll einen Umsatz von 120 Millionen Euro. Agrostroj ist seit dem 20. Juli 2021 neuer Eigentümer der 1878 gegründeten Stoll Gruppe. „Ich habe nicht lange darüber nachgedacht, das ist nicht mein Stil. Es war eine großartige Chance, das eigene Geschäftsportfolio deutlich zu erweitern und mit Stoll eine etablierte Marke im Frontlader-Geschäft zu übernehmen. Wir haben fast zwei Jahre daran gearbeitet und letzten Dienstag haben wir den Deal in Düsseldorf abgeschlossen“, sagt Lubomír Stoklásek.

Großer tschechischer Industriekonzern

Mit einer weltweiten Produktion von rund 22.000 produzierten Einheiten ist Stoll nach Unternehmensangaben der weltweit zweitgrößte Hersteller landwirtschaftlicher Frontlader sowie eines umfangreichen Zubehörprogrammes. Auf der Verkäuferseite stand eine deutsche Investmentgruppe, die auf den Erwerb und die Weiterentwicklung von mittelständischen Unternehmen in der DACH Region spezialisiert ist und Stoll im Februar 2013 vom dänischen Familienunternehmen Freudendahl erworben hatte.

„Im Rahmen einer langfristigen Strategie ist die Entwicklung eigener Produkte, die das bestehende Geschäft mit den OEM Partnern unterstützt, im Fokus. Die Übernahme von Stoll passt ideal zu unserem strategischen Vorhaben und birgt für beide Unternehmen ein großes Synergiepotential“, erklärt Lubomír Stoklásek, der laut Forbes zu den 100 reichsten Tschechen zählt und den Titel „EY Entrepreneur of the Year“ gewonnen hat. Die Agrostroj Gruppe gehört zu den größten tschechischen Industriekonzernen und ist fest in Familienhand.

Gemeinsam sind 370 Millionen Euro geplant

Herr Stoklásek plane keine großen Veränderungen bei Stoll, hieß es in der Mitteilung weiter. Das bisherige Management werde beibehalten und der Stoll Kunde könne sich weiter auf Stoll-Produktqualität und den Stoll-Service verlassen. Mit der Übernahme von Stoll erwerbe Agrostroj eine beim Landwirt etablierte Marke, die gleichzeitig ein Türöffner für neue Partner aus dem landwirtschaftlichen Umfeld sein könne. Agrostroj ist ein langfristiger Partner in der Nutzfahrzeug- wie auch landwirtschaftlichen Industrie und Firmen wie DAF, Volvo, Scania sowie John Deere, Krone oder Kuhn zählen zu den Kunden. „Das große Innovationspotenzial sowie die exzellente technische und konstruktive Expertise von Stoll werden Agrostroj eine völlig neue Position in der zukünftigen langfristigen Zusammenarbeit mit unseren Partnern verschaffen“, ergänzt Agrostroj-Vertriebsleiter Jaroslav Habáň. Für Stoll biete die Übernahme in das Familienunternehmen Agrostroj eine langfristig orientierte Partnerschaft und zukunftsorientierte Entwicklungsperspektive. In diesem Jahr strebe Agrostroj ohne Stoll einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro mit 2.700 Mitarbeitern an. Zusammen sollen beide Unternehmen einen Umsatz von rund 370 Millionen Euro erzielen.

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