BayWa erzielt Rekordergebnis im 1. Halbjahr
Auf Basis der sehr guten Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2021 hat die BayWa noch einmal deutlich zugelegt. Die Landtechnik stagnierte jedoch, allerdings sind die Vorzeichen für das zweite Halbjahr positiv.
Die BayWa gab heute – im Rahmen einer Pressekonferenz – bekannt, dass sie im 1. Halbjahr 2021 einen Umsatz von 9,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,2 Milliarden Euro) erzielte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs auf 144,6 Millionen Euro (Vorjahr: 53,8 Millionen Euro). „Ob Energie, Agrar oder Bau – in allen operativen Segmenten verzeichnen wir enorme Ergebnissprünge im zwei- und sogar dreistelligen Prozentbereich. Damit gehen wir mit viel Rückenwind in die zweite Jahreshälfte und bleiben auf Kurs“, sagt der BayWa Vorstandsvorsitzende Prof. Klaus Josef Lutz. Für das Geschäftsjahr 2021 geht er von einer erheblichen Steigerung des operativen Ergebnisses aus. Optimistisch stimmen die geplanten Projektverkäufe im Geschäftsfeld Regenerative Energien, ein weiter günstiges Marktumfeld für die Segmente Agrar und Bau sowie die hohe Krisenfestigkeit der BayWa als Grundversorger.
Minus bei Neumaschinen – Plus bei Gebrauchte
Der Umsatz im Segment Agrar betrug im 1. Halbjahr 6,0 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,6 Milliarden Euro). Das EBIT lag bei 88,3 Millionen Euro (Vorjahr: 61,6 Millionen Euro).
Treiber ist dabei aber nicht die Landtechnik. Insgesamt wurden weniger Landmaschinen verkauft als im Ausnahmejahr 2020. Bei Neumaschinen steht ein Rückgang von rund 14 Prozent zu Buche. Dafür legte die BayWa bei Gebrauchten um neun Prozent zu. Aufgrund der Aufträge, die schon in den Büchern stehen, rechnet die BayWa für die nächsten Monate mit einer Zunahme der Maschinenverkäufe. Gute Erzeugerpreise und die „Bauernmilliarde“ würden die Investitionsbereitschaft der Landwirte fördern. Hinzu komme, dass sich das geplante Investitionsvolumen der Landwirte um zehn Prozent auf 4,3 Milliarden Euro gesteigert hat. Dabei würden jedoch besonders Wirtschaftsgebäude nachgefragt. Des weiteren seien die Neuzulassungen von Traktoren in Deutschland von Januar bis Juni 2021 um 15,4 Prozent gestiegen.
Treiber des positiven Ergebnisses – so die Aussage im Rahmen der Pressekonferenz – wären stattdessen die Cefetra Group und das deutsche Agrargeschäft. „Beide Geschäftsfelder profitierten besonders von höheren Preisen und Preisschwankungen bei den Commodities. Im Betriebsmittelbereich trugen bessere Handelsmargen bei Dünger und höhere Saatgutverkäufe zur positiven Entwicklung bei.“
Im Obstgeschäft haben geringere Absatzmengen auf das Ergebnis gedrückt. Vor allem die neuseeländische Apfelsaison war von Hagelschäden und dem coronabedingten Fehlen von Erntehelfern geprägt, was sich auch auf das Exportvolumen auswirkt. Für Deutschland geht die BayWa von einer normalen Apfelernte aus. Das Unternehmen rechnet aufgrund der überdurchschnittlich hohen Preise mit guten Vermarktungschancen in der zweiten Jahreshälfte.
Segment Energie verstärkt sich deutlich
Der Umsatz im Segment Energie lag im 1. Halbjahr bei 2,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,8 Milliarden Euro). Das EBIT hat sich mehr als verdreifacht und betrug 57,3 Millionen Euro (Vorjahr: 16,7 Millionen Euro). Dies ist unter anderem auf die Verkäufe von drei Windparks in Deutschland, Frankreich und Schweden mit einer Gesamtleistung von 102 MW zurückzuführen. Die BayWa Tochter BayWa r.e. AG, in der die BayWa das Geschäft mit erneuerbaren Energien bündelt, will in diesem Jahr insgesamt 1,1 Gigawatt an Solar- und Windenergieanlagen verkaufen – den Großteil im zweiten Halbjahr. Einen Absatzschub gab es auch beim Handel mit PV-Komponenten: Im Berichtszeitraum hat die BayWa r.e. 57 Prozent mehr Solarmodule verkauft als in der Vorjahresperiode. Wie erwartet nahm der Heizölabsatz nach einem starken Vorjahr ab – viele Haushalte sind derzeit ausreichend bevorratet und Heizöl aufgrund des hohen Ölpreises und der CO2-Bepreisung für Käufer weniger attraktiv. CO2-neutrale Energieträger gewinnen hingegen dazu: Die BayWa hat im Vergleich zum Vorjahr 37 Prozent mehr Holzpellets abgesetzt.
Starkes Wachstum im Segment Bau
Der Umsatz im Segment Bau lag zum Halbjahr bei 994,6 Millionen Euro (Vorjahr: 876,8 Millionen Euro). Das EBIT hat sich nahezu verdoppelt und betrug 33,6 Millionen Euro (Vorjahr: 17,2 Millionen Euro). Die BayWa profitierte in allen Produktbereichen vom Bauboom, vor allem in den Kategorien Hoch-, Tiefbau und Dach. Die gesamte Baubranche war im 1. Halbjahr von Angebotsknappheit bei einigen Baustoffen und erhöhten Preisen geprägt. Die BayWa konnte dies zu ihrem Vorteil nutzen: Dank ihres hohen Lagerbestands und langjährigen engen Lieferantennetzwerkes konnte das Unternehmen die hohe Nachfrage durchweg bedienen und verbuchte höhere Margen.