Knorr-Bremse verkauft amerikanischen Lenksystem-Hersteller R.H. Sheppard Co.
Noch kurz vor Weihnachten hat Knorr-Bremse den Verkauf von R.H. Sheppard Co Inc. an den US-amerikanischen Investor Balmoral RHS Acquisition Corp über die Bühne gebracht. Letzterer verwaltet ein Vermögen von circa 1,3 Milliarden US-Dollar und wurde 2005 mit Hauptsitz in Los Angeles gegründet. Das Closing der Transaktion wurde parallel mit der Unterschrift vollzogen. „Mit der erfolgten Veräußerung setzt Knorr-Bremse seine aktive Portfoliooptimierung mit klarem Fokus auf Kernkompetenzen und Performance weiter um“, heißt es in einer Pressemitteilung des Münchner Unternehmens.
Fokus auf das Geschäft
„Mit dem Verkauf von R.H. Sheppard Co., Inc. optimieren wir unser Portfolio in der Division Truck weiter. Diese Transaktion ermöglicht es uns, unser Geschäft noch fokussierter und profitabler auszurichten. Neben dem klaren Fokus der Truck Division auf mechatronische Lenksysteme wird sich unsere nordamerikanische Tochtergesellschaft Bendix nun noch stärker auf ihre Kernkompetenzen Bremssysteme, Fahrzeugdynamik, Luft- und Energiemanagement sowie innovative Fahrerassistenzsysteme konzentrieren. Mit Balmoral haben wir einen idealen Käufer für Sheppard gefunden, der das Unternehmen und seine Mitarbeiter in Zukunft führen wird“, teilt Bernd Spies als Mitglied des Vorstandes und Verantwortlicher für die Division Systeme für Nutzfahre mit.
Sheppard ist demnach einer der führenden Hersteller von Lenksystemen für Nutzfahrzeuge auf dem nordamerikanischen Markt. Das Unternehmen entwickelt und stellt Lenksysteme für Nutzfahrzeuge und angrenzende Produkte und Dienstleistungen her. Der Umsatz von Sheppard belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf rund 150 Millionen US-Dollar. Sheppard wurde bisher als operative Einheit von Bendix Commercial Vehicle Systems LLC, der Tochtergesellschaft von Knorr-Bremse und Teil der Division Systeme für Nutzfahrzeuge, geführt.
Zukunftsstrategie für Wachstum
Die Veräußerung von Sheppard ist für Knorr-Bremse im Jahr 2024 bereits der vierte Verkauf einer Beteiligung im Rahmen des Programms „BOOST 2026“. Insgesamt arbeitet Knorr-Bremse an einer Vielzahl strategischer Initiativen und Maßnahmen zur Sicherung von nachhaltigem und profitablem Wachstum in den kommenden Jahren und liegt damit voll im Plan, heißt es vom Unternehmen.
Durch den Verkauf von Sheppard entsteht einmalig eine nicht zahlungswirksame und nicht operative Belastung des Jahresüberschusses von ca. 60 Millionen Euro, die sich auf den Gewinn je Aktie im 4. Quartal 2024 mit rund 0,37 Euro auswirkt. Zusätzlich hat der Vorstand eine Wertberichtigung einer Forderung (Restkaufpreis und Earn out) aus der Veräußerung der Kiepe Electric GmbH von knapp
50 Millionen Euro beschlossen. Die Abschreibung ist ebenfalls einmalig und nicht zahlungswirksam und stellt keine Belastung für das operative Ergebnis dar, wirkt sich allerdings mit 0,31 Euro belastend auf den Gewinn je Aktie im vierten Quartal 2024 aus.
Die AG aus München plant auf der kommenden Hauptversammlung mindestens eine stabile Dividende für das Geschäftsjahr 2024 vorzuschlagen, um der weiterhin starken operativen Performance Rechnung zu tragen. Der Bremsenhersteller bestätigt die operative Guidance für Umsatz, EBIT-Marge und Free Cashflow entsprechend der Q3-Berichterstattung.
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