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Deutz-Fahr: Aus für Mähdrescher-Produktion in Kroatien

Die Landtechnikmarke Deutz-Fahr will sich offenbar aus der Mähdrescher-Produktion zurückziehen und schließt das entsprechende Werk in Zupanja in Kroatien. Das berichtete das Nachrichtenportal Forbes Croatia, auf das sich die Kolleginnen und Kollegen von agrarheute beziehen.

Wie Forbes Croatia berichtet, hat die italienische SDF-Gruppe beschlossen, die Produktion von Mähdreschern in Kroatien einzustellen und das Unternehmen zu liquidieren. Dies wurde den Mitarbeitern und der Gewerkschaft offiziell mitgeteilt. Der letzte Betriebstag sei auf den 28. Februar 2025 festgelegt worden. Seit 2005 gehörte das Werk zum Konzern.

Tochterunternehmen mit drei Mio. Euro Gewinn

Laut einem Gewerkschaftsvertreter sind frühere Versuche, das Unternehmen zu verkaufen, gescheitert, obwohl es ernsthafte Interessenten gab, darunter ein chinesisches Unternehmen. Die Entscheidung zur Liquidation wurde laut Forbes getroffen, obwohl das Tochterunternehmen Same Deutz-Fahr Žeteliceim im vergangenen Jahr einen Umsatz von 44,22 Millionen Euro und einen Gewinn von drei Millionen Euro erwirtschaftete. Die gesamte SDF-Gruppe erreichte einen Umsatz von über 2 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 322 Millionen Euro. 

Deutz-Fahr schließt das einzige Werk für Mähdrescher in Kroatien.
Symbolbild: Deutz-Fahr schließt das einzige Werk für Mähdrescher in Kroatien. – Copyirght: Deutz-Fahr/Archiv

„Das Unternehmen konzentriert sich seit langem auf sein Kerngeschäft“, antwortete eine Sprecherin des Mutterkonzerns Same Deutz-Fahr in Italien auf agrarheute-Anfrage. Und das sei die Produktion und Vermarktung von Traktoren und Spezialmaschinen für den Weinbau. 

Noch etwa 200 Mähdrescher seien zuletzt pro Jahr produziert und verkauft worden – und zwar hauptsächlich in osteuropäischen Ländern. Dies habe es SDF überhaupt ermöglicht, das Geschäft mit Mähdreschern aktiv aufrechtzuerhalten, so die Sprecherin. Die jüngsten Kriege hätten die Zielmärkte nun jedoch weiter benachteiligt und die Entscheidung beschleunigt, die Sparte komplett abzustoßen.

Strategie wird langfristig entschieden

„Ob die Produktion von Mähdreschern in unsere mittel-/langfristigen Zukunftspläne einbezogen wird, können wir derzeit nicht bestätigenJede Entscheidung zu diesem Thema unterliegt künftigen strategischen Bewertungen auf der Grundlage der Marktentwicklungen und Unternehmensprioritäten“, vermeldet die SDF-Sprecherin weiter. 

In Kroatien verfügt SDF neben seinem Industriewerk zur Herstellung von Mähdreschern in Zupanja über eine Vertriebsniederlassung in Zagrebdie die Produkte der Gruppe in Südosteuropa vertreibt und weiterhin aktiv bleibt.

Deutz-Fahr
Bei Same Deutz-Fahr fokussiert man sich auf das Kerngeschäft. Ob dazu auch künftig die Produktion von Mähdreschern gehört, bleibt abzuwarten. – Copyright: Archiv/ Same Deutz-Fahr

Deutz-Fahr war vor einigen Jahrzehnten führend in der Mähdreschertechnik. In den vergangenen Jahren war es jedoch ruhig geworden und Weiterentwicklungen blieben aus, heißt es bei den Kollegen von agrarheute. Auf der Agritechnica 2023 war auf dem Deutz-Fahr-Stand kein Mähdrescher zu sehen. 2023 zeigte Deutz-Fahr auf der Rottalschau seine neu Mähdrescherbaureihe C6305, die hauptsächliche in der Kabine verändert wurde.

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