Mergento F 4010  |  Alpingeräte für höchste Ansprüche – Mergento F 4010 Alpin - Copyright: Pöttinger

Pöttinger erlebt Nachfrageschwankungen und Umsatzverluste – und blickt optimistisch nach vorne

Mit einem „herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld“ sah sich das Landtechnikunternehmen Pöttinger im Geschäftsjahr 2023/2024 konfrontiert. Zum Stichtag 31. Juli lag der Umsatz bei 491 Millionen Euro und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau. Fürs Geschäftsjahr 2022/2023 gaben die Österreicher einen Umsatz von 641 Millionen Euro bekannt. Das Unternehmen relativiert dabei selbst, dass es seit 2021 extreme Wachstumsraten beim Umsatz verbuchen konnte.

So lag das Umsatzplus 2021/2022 bei 25 Prozent und im letzten Geschäftsjahr bei plus 27 Prozent. Man habe sich dennoch behaupten können, so das Fazit. Das Unternehmen hat eine hohe Exportquote von 90 Prozent, der deutsche Markt ist mit 18,2 Anteil am Gesamtumsatz 2024 nach wie vor der relevanteste – trotz deutlicher Umsatzrückgänge, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem sind Frankreich (17,1 Prozent) und Österreich (10,4 Prozent) wichtige Zielländer.

Der Servo 3000 von Pöttinger
Zu den Innovationen des vergangenen Geschäftsjahres zählt der neue Anbaudrehpflug Servo 3000 – Copyright: Pöttinger

Wichtigster Umsatzbereich ist nach wie vor die Technik zur Grünlandbewirtschaftung, wo Pöttinger im vergangenen Wirtschaftsjahr mit Neuheiten wie den NOVACAT Mähwerken, dem alpinen Bandschwader Mergento F Alpin oder einem wichtigen Update der Harvest Assist App zur Optimierung der Halmfutter-Ernte international für Beachtung sorgte. Pöttinger sei seit Jahrzehnten Weltmarktführer bei Ladewagen. Der Boss 2000 Alpin reiht sich nach eigenen Angaben in die lange Linie der Bestseller ein.

Einige Innovationen entwickelt

Etwa zwei Drittel des Gesamtumsatzes entfallen auf Grünlandgeräte. „Es wird anhaltend und intensiv daran gearbeitet, den Bereich der Ackerbau-Technik weiter zu entwickeln“, teilen die Österreicher mit. Zu den Innovationen des vergangenen Geschäftsjahres zählt der neue Anbaudrehpflug Servo 3000. Neue Features und Verbesserungen gab es bei den Lion Kreiseleggen, der Terrasem Sämaschine und den Vitasem Sämaschinen. Durch die Koppelungsmöglichkeit von Terria Grubbern und Terradisc 8001 T Scheibenegge mit dem Fronttank Amico F sind die Arbeitsschritte Bodenbearbeitung, Aussaat und Düngung nun in einem Schritt möglich. Seit der Übernahme des italienischen Herstellers MaterMacc im Jahr 2022 hat sich die Einzelkornsätechnik als zusätzliches, erfolgreiches Produktsegment etabliert.

Der Geschäftsbereich „Original-Ersatztele“ kümmert sich um eine rasche und langfristige Versorgung mit Ersatz- und Verschleißteilen. Hier konnte ein Umsatzplus generiert werden: 65 Millionen Euro und damit plus 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wurde mit rund 118.000 Lieferungen pro Jahr generiert.

Die Geschäftsführung
Die Geschäftsführung: Wolfgang Moser (von links), Gregor Dietachmayr, Jörg Lechner, Herbert Wagner, Dr. Markus Baldinger – Copyright: Pöttinger

„Als Familienunternehmen steht Pöttinger für Teamorientierung mit guten persönlichen Beziehungen. Eigenverantwortliches Handeln, Entwicklungs-, Stimmungs- und Ergebnisverantwortung gelten als Prämisse für alle Menschen, die bei Pöttinger arbeiten. Der langfristige Erfolg des Unternehmens ist getragen von einer engagierten, kompetenten und motivierten Belegschaft“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg um 50 im Vergleich zum Vorjahr und beträgt aktuell 2216 Mitarbeitende mit 37 Nationalitäten.

Mitarbeiterzahl ist gewachsen

1266 von ihnen arbeiten in Österreich, 477 in Tschechien und 227 in Deutschland. Weitere Mitarbeitende sind auf andere Niederlassungen verteilt. Pöttinger versorgt mit seinem 15 Servicestützpunkten und sieben Training Centres 85 Länder auf fünf Kontinenten mit Ersatzteilen, Support, Schulungen und Service. Der Landtechnik-Hersteller hat Vertriebs-Standorte auf der ganzen Welt und fünft Produktionswerke in Europa – zwei davon in Österreich, je eines in Deutschland, Tschechien und Italien.

Das Stammwerk in Grieskirchen
Das Familienunternehmen hat seinen Stammwerk in Grieskirchen in Öberösterreich. – Copyright: Pöttinger

Die gesamte Landtechnikbranche war im Wirtschaftsjahr 2023/24 von gedämpften Erwartungen und reduzierter Investitionsbereitschaft betroffen, heißt es in der Presseerklärung. Pöttinger wertet die Situation als Chance, um mit gezielten Maßnahmen Prozesse anzupassen, Kosten zu optimieren und die Effizienz im Unternehmen zu steigern. Das bewährte Kaizen-Prinzip wird bei Pöttinger besonders vorbildlich umgesetzt: Im vergangenen Wirtschaftsjahr hat die Pöttinger-Belegschaft mit 7.493 Verbesserungen eine Veränderungsleistung von neun Millionen Euro erzielt.

Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Gesamtsituation zeigt sich der Sprecher der Geschäftsführung Gregor Dietachmayr positiv: „Wir entwickeln unsere Produkte, insbesondere in den Bereichen Kulturpflege, Ackerbau und Einzelkornsätechnik weiter und kümmern uns um Neuheiten, die unsere Kundschaft begeistert und von unseren Innovationen überzeugen. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiter:innen werden wir diese herausfordernde Zeit meistern und blicken optimistisch in die Zukunft.“

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