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Rentenbank: Rückgang beim Fördergeschäft

Die Nachfrage nach Programmkrediten der Landwirtschaftlichen Rentenbank ist im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. Das Neugeschäft erreichte laut einer Pressemitteilung der Rentenbank insgesamt 1,5 Milliarden Euro und damit knapp 50 Prozent des Vorjahreswertes. Die Investitionszurückhaltung erstrecke sich auf nahezu alle Bereiche, heißt es in der Mitteilung.

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Die stärksten Rückgänge waren in den Fördersparten „Ländliche Entwicklung“ und „Erneuerbare Energien“ zu verzeichnen. Neben den negativen Zukunftserwartungen der Branche wirkte sich der derzeit hohe EU-Referenzzinssatz dämpfend auf die Kreditnachfrage aus. Zur Refinanzierung des Fördergeschäfts nahm die Rentenbank 4,9 Milliarden am Kapitalmarkt auf. Das Betriebsergebnis der Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum lag im ersten Halbjahr 2024 unter dem Vorjahresniveau. Kapitalquote und Leverage Ratio blieben auf hohem Niveau.

Das Neugeschäft mit Programmkrediten sank von 3,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024. Dies entspricht einem Rückgang um 51,4 Prozent. Das Neugeschäft in der Fördersparte „Landwirtschaft“ ging um 17,2 Prozent auf 663 Millionen Euro zurück (1. Halbjahr 2023: 801 Millionen Euro). Hier führte das Auslaufen des Investitions- und Zukunftsprogramms Landwirtschaft zu einem Rückgang bei der Maschinenfinanzierung. Auch in der Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ war ein Rückgang zu verzeichnen. Das Neugeschäft lag bei 176 Millionen Euro (415 Mio. EUR) und damit 57,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das Neugeschäft in der Sparte „Ländliche Entwicklung“ ging um 61,1 Prozent auf 623 Millionen (1.6 Mrd. EUR) zurück.

Der zu Jahresbeginn festgesetzte hohe EU-Referenzzinssatz in Verbindung mit dem Beihilferecht lässt der Rentenbank keinen Spielraum, marktfähige Konditionen ohne Beihilfen anzubieten. Dies hat zur Folge, dass Geschäftsbanken für nicht beihilfefähige Projekte, wie etwa EEG-vergütete Erneuerbare-Energien-Anlagen, im Moment verstärkt auf andere Refinanzierungsquellen zurückgreifen. Daher verzeichnete die Rentenbank den stärksten Rückgang in der Fördersparte „Erneuerbare Energien“. Das Neugeschäft sank um 88,0 Prozent auf 41 Millionen Euro (339 Mio. EUR).

„Wie in anderen Branchen in Deutschland wird auch in der Landwirtschaft derzeit zu wenig investiert. Die aktuellen Ergebnisse unseres Rentenbank-Agrarbarometers zeigen, dass dies vor allem an den pessimistischen Zukunftserwartungen liegt. Hier müssen Politik, Verbände und Finanzwirtschaft gemeinsam ansetzen“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. „Wir als Rentenbank tragen dazu bei, indem wir unter anderem unser Förderspektrum kontinuierlich weiterentwickeln und so die grüne Branche auf ihrem Weg in die Zukunft begleiten.“

Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank – Copyright: Rentenbank

Neuestes Förderprogramm für Klimaschutz

Als jüngstes Beispiel dafür nennt die Rentenbank in ihrer Mitteilung, dass sie seit Juli im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) ein Zuschussprogramm im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) umsetzt. Gefördert werden Investitionen in Maschinen und Geräte, die die Kohlenstoffspeicherfunktion von Böden und die Biodiversität in Agrarlandschaften erhöhen. „Im März haben wir zudem unser Programm ‚Zukunftsfelder im Fokus‘ um das Zukunftsfeld ‚Stallumbau für mehr Tierwohl‘ erweitert und bis jetzt schon über 6,5 Millionen Euro zugesagt. Als siebtes Zukunftsfeld ergänzt es damit erfolgreich unser umfassendes Förderangebot für zukunftsweisende Investitionen“, so Nikola Steinbock weiter.

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