Würth-Gruppe mit erstem Halbjahr 2024 zufrieden
Ein Umsatzminus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Würth-Gruppe im ersten Halbjahr 2024 verzeichnet. Und dennoch zeigt sich das Unternehmen aus Künzelsau, das Montage- und Befestigungsmaterial entwickelt, herstellt und vertreibt, mit dem Umsatz von 10,2 Milliarden Euro zufrieden.
„Unsere Umsatzentwicklung ist weiterhin stark von der konjunkturellen Situation beeinflusst, das ist insbesondere in den produzierenden Bereichen, die beispielsweise die Automobilindustrie beliefern, spürbar. Erfreulich hingegen ist, dass sich die Würth-Linie Handwerk stabil entwickelt – trotz eines sehr schwierigen Marktumfeldes. Der Wohnungsbau beklagt weiterhin den Auftragsmangel, dennoch zeigt der ifo Geschäftsklimaindex in diesem Bereich eine leichte Verbesserung im Juni von –52,3 auf –46,4 Punkte. Diese Entwicklung sowie die Senkung des Leitzinses im Juni 2024 sind kleine Signale, die eine leichte Verbesserung der Konjunktur in Aussicht stellen. Von einer kurzfristigen Entspannung können wir aktuell noch nicht ausgehen“, sagt Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Gruppe.
Würth investiert in Personal und Infrastruktur
Dennoch halte man an der antizyklischen Strategie fest und investiere, wenn andere zurückfahren. Man bauen die Vertriebsaktivitäten über alle Kanäle hinweg aus. Das bedeutet laut Friedmann ein Invest in IT und Digitalisierung, gleichzeitig werden der Außendienst, die Niederlassungen und das E-Business weiter verstärkt. „Das Versprechen der Warenverfügbarkeit an unsere über vier Millionen Kunden weltweit hat oberste Priorität“, erklärt der Sprecher weiter. In Zahlen bedeutet dies, dass der Konzern in den zurückliegenden zwölf Monaten über 300 Arbeitsplätze im Bereich Digitalisierung und IT geschaffen hat. Aktuell arbeiten für das Unternehmen 88.616 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 44.347 im Vertrieb. Durch Akquise sind rund 1.200 Mitarbeitende dazu gekommen.
Der Umsatz der deutschen Gesellschaften wird auf 4 Milliarden Euro beziffert. Im ersten Halbjahr 2023 waren es noch 4,2 Milliarden Euro. Die Gesellschaften im Ausland verzeichnen einen leichten Umsatzrückgang von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Division Auto erzielte mit einem Wachstum von 4,2 Prozent eine positive Entwicklung innerhalb des Kerngeschäfts des Konzerns. Innerhalb der Allied Companies entwickelte sich demnach auch der Bereich Chemie (+6,6 Prozent) positiv.
Unternehmen in Italien gekauft
Auf Wachstum stehen auch die Zeichen im Elektrogroßhandel und in Italien. Denn die Gruppe hat 80 Prozent der Anteile an IDG01 S.p.A., dem führenden Elektrogroßhändler in Piemont mit Sitz in Turin, erworben. Zum 1. Juli konnte diese Transaktion mit Zustimmung der Europäischen Union abgeschlossen werden. Das Unternehmen beschäftigt 580 Menschen in 41 Niederlassungen und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 285 Millionen Euro.
Der Umsatz hat demnach auch Einfluss auf das Betriebsergebnis. Dieses liegt mit 525 Millionen Euro erwartungsgemäß unter dem Vorjahreszeitraum (680 Millionen Euro). Laut der Pressemitteilung ist die Würth-Gruppe aber weiterhin finanziell solide aufgestellt. Im Juni bestätigte S & P Global Ratings erneut das Rating mit A/outlook.
„Die Würth-Gruppe hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie große Herausforderungen meistern kann. Wir sind regional breit aufgestellt und haben in unseren diversifizierten Geschäftsbereichen funktionierende Geschäftsmodelle, in die wir konsequent investieren. Wir halten trotz der schwierigen konjunkturellen Situation an unserer Strategie fest“, sagt Friedmann. Sofern die gesamtwirtschaftliche und geopolitische Situation stabil bleibt, geht der Konzern in diesem Jahr von einem vergleichbaren Umsatzniveau wie 2023 sowie einem Rückgang beim Betriebsergebnis aus.
Deutsche Konjunktur erholt sich langsam
Dabei zeigt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, dass sich die deutsche Konjunktur langsam erholt. Für dieses Jahr heben die Experten ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum auf 0,3 Prozent an. Für das kommende Jahr stellen sie ein Wachstum von 1,3 Prozent in Aussicht. Die Weltwirtschaft ist in den ersten sechs Monaten moderat gewachsen, der Welthandel hat leicht zugelegt. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel erwartet bis Jahresende ein mäßiges weltwirtschaftliches Wachstum. Impulse kommen vor allem aus Europa, wo aufgrund wieder steigender Reallöhne der private Konsum anzieht.
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