CLIMMAR zeigt sich auf der Agritechnica besorgt
In einer Pressekonferenz auf der Agritechnica stellte CLIMMAR – der europäische Dachverband für den Landmaschinen-Fachhandel – die aktuelle Situation für die rund 16.000 Mitglieder im ersten Halbjahr 2023 vor und ging auf die aktuellen Herausforderungen der Branche ein.
Diese Entwicklung im ersten Halbjahr lasse sich, so CLIMMAR-Vize Stefan Sprock, als noch positiv bewerten – was bedeutet: Das Umsatzwachstum setzte sich fort – wenn auch nur gering. Auf einer Skala von -3 (am schlechtesten) bis +3 (maximal positiv) zeigt der CLIMMAR-Index (dieser zeigt die aktuellen Tendenzen der Branche) einen Wert von +0,47. Doch mit dem positiven Trend scheint es nun bergab zu gehen. Denn schon für das zweites Halbjahr erwarten die Mitglieder einen anhaltenden Rückgang bis +0,16.
Kernproblem: Neumaschinen-Lager und -Absatz
Der Grund für das rückläufige Umsatzwachstum ist im Maschinenabsatz zu sehen: Bis auf die Schweiz und Großbritannien rechnen alle CLIMMAR-Mitglieder mit Stillstand oder Rückgang beim Maschinenumsatz. Die Entwicklung des Werkstatt- beziehungsweise Ersatzteilumsatzes verläuft hingegen weitgehend auf gleichem und hohem Niveau. Ein weiterer Aspekt ist der zunehmende Bestand, insbesondere an Neumaschinen: In Corona-Zeiten gab es ein Problem, Maschinen zu bekommen. So haben viele Händler mehr als üblich bestellt. Mittlerweile sind die Geräte verfügbar und werden auf die Höfe der Händler gestellt. Gleichzeitig sinkt derzeit aber die Kundennachfrage auf Grund der wirtschaftlichen Lage. Dies und die steigenden Zinsbelastungen sind ein Pulverfass für die Händler in ganz Europa. Hier sitzen die Hersteller im selben Boot, ihre Händler erwarten dringend Unterstützung.
Der Händlerzufriedenheitsindex
Auch die europäischen Ergebnisse zum Händlerzufriedenheitsbarometer wurden präsentiert. Die Befragung zum Händlerzufriedenheitsindex fand von April bis Mai 2023 statt. An der Umfrage sind nun elf Länder beteiligt: neben Deutschland sind das Belgien, Dänemark, Frankreich, Ungarn, Italien, Niederlande, Polen, Vereinigtes Königreich und in diesem Jahr zum ersten Mal auch Luxemburg und Schweden.
Das Ziel der Umfrage besteht nicht darin, eine Marke mit einer anderen zu vergleichen, sondern eine Diskussionsgrundlage zu schaffen, um Bereiche der Unzufriedenheit zu verbessern.
„Wir stellen fest, dass sich der Durchschnitt in den letzten fünf Jahren tendenziell bei etwa 12,9 stabilisiert und der Punkteunterschied zwischen der Marke mit der höchsten und der Marke mit der niedrigsten Punktzahl von 4,0 auf 1,6 gesunken ist“, sagt Ulrich Beckschulte, Geschäftsführer des LandBauTechnik Bundesverbandes. Zudem zeige die Umfrage, dass sich die Beziehungen zwischen Herstellern und Händlern bei sechs Fabrikaten verschlechtert und sich bei vier verbessert habe.
Weitere Einzelheiten finden Sie demnächst in der Dezember-Ausgabe der AGRARTECHNIK.
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