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Joskin erneuert Feuerverzinkungsanlage in Polen

Im August 2020 begann die Joskin-Gruppe eine Großbaustelle: der erste Austausch des Zinkbeckens der Verzinkungsanlage in Polen. Ein Projekt, welches auf dem Papier eher harmlos erschien, stellte sich als sehr beeindruckend heraus.

Seit vielen Jahren wird die Marke Joskin mit seinen verzinkten Maschinen in Verbindung gebracht. Das ist kein Zufall. Landwirtschaftliche Maschinen werden das ganze Jahr über gebraucht und sind die meiste Zeit im direkten Kontakt mit aggressiven Substanzen (Gülle, Dung, und mehr.) die Korrosion verursachen, hat das belgische Unternehmen sehr schnell nach der besten Beschichtung gesucht, um einen dauerhaften Schutz für die Maschinen zu gewährleisten. Es war nicht überraschend, dass die Wahl in Richtung Feuerverzinkung fiel.

Eine Lösung der ersten Wahl

Joskin Fuerverzinkung Polen neuer Behälter|copyright: Werkbild

Das Feuerverzinken ist ein sehr komplexer Prozess. Letzteres wird bei einer Temperatur von 450°C durchgeführt. Während des Prozesses wird Stahl mit drei Schichten bedeckt, die aus einer Mischung von Stahl und Zink sowie einer äußeren Schicht aus reinem Zink besteht. Diese drei Schichten sind im Gegensatz zu der Lackierung, die lediglich aufgetragen wird, perfekt auf der geschützten Oberfläche verankert. Die äußere Schicht ist dagegen weniger hart und absorbiert somit sehr gut Stöße.

Dieser Prozess bietet einen wirksamen Schutz während der gesamten Lebensdauer einer Maschine. Die Beschichtung benötigt wenig oder gar keine Wartung und schützt perfekt vor Witterungseinflüssen. Die Schicht wird zudem nicht bei mechanischen Verformungen beschädigt. Die Verzinkung ist daher eine erstklassige Lösung, die erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen ermöglicht.

Um einen hohen Qualitätsstandard zu garantieren, entschied sich Joskin im Jahr 2010 eine eigene Feuerverzinkungsanlage zu installieren. Daher wurde der polnische Standort in der Stadt Trzcianka mit einer automatischen Verzinkungsanlage ausgestattet. Dank dieser Anlage beherrscht der Maschinenhersteller seitdem alle Produktionsetappen betriebsintern. Von der Vorbehandlung bis hin zur Verzinkung können alle entscheidenden Etappen in kürzester Zeit sichergestellt werden.

Eine Großbaustelle

Joskin Feuerverzinkung Polen Einbau|copyright: Werkbild

Nachdem die 10-Jahres-Marke der Inbetriebnahme erreicht und mehr als 100 000 Tonnen Stahl – darunter mehrere tausend Maschinen – verzinkt worden waren, war es nun an der Zeit, eine ausführliche und sorgfältige Wartung der Bäder durchzuführen, um die Verzinkungsqualität aufrechtzuerhalten, die den Standards der Marke entspricht. Joskin entschied sich daher, sich von seinem ersten alten Becken zu trennen, um Platz für ein brandneues Zinkbecken zu machen.

Auch wenn dieses Projekt auf dem Papier einfach zu sein schien, so erforderte es doch eine sorgfältige Organisation und Vorbereitung, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Das Ganze wurde von einem Ingenieur aus Soumagne organisiert und geleitet. Auf dem Programm: Auswahl und Transport des Zinkbeckens, Umpumpen von 700 Tonnen flüssigem Zink bei 450°C, Errichtung einer Schienenkonstruktion in der Fabrik um den Rauchabzugskasten zu versetzen, Vorbereitungen durch die Techniker… und teilweise wurde sogar das Fabrikdach abgebaut!

Nach fünf Tagen Vorarbeit wurde das neue 47 Tonnen schwere Becken schließlich in das Gebäude eingesetzt. Anschließend wurde es 48 Stunden lang erhitzt. Danach wurde das flüssige Zink in das neue Bad gepumpt und schlussendlich wurden nach und nach Zinkbarren hinzugefügt.

Nach zehn Einsatztagen war das Becken „Antonina“, welches traditionell durch die Galvaniker getauft wurde, bereit, alle Galvanisierungsanfragen für die nächsten zehn Jahre entgegenzunehmen.

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