Fliegl hat sich am Standort Mühldorf stark entwickelt. - Copyright: Fliegl

10 Jahre Fliegl Agrartechnik in Mühldorf am Inn

In den vergangenen zehn Jahren hat sich Fliegl in Mühldorf am Inn internationaler aufgestellt, die Produktpalette erweitert und das Personal aufgestockt.

Mit dem Drücken des symbolischen POWER ON! Buttons läuteten die damalige Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Josef Fliegl Junior am Vormittag des 8. Juni 2013 die Geschichte von Fliegl Agrartechnik am Standort Mühldorf am Inn ein. Bei einem gemeinsamen Rundgang über das 30 Hektar große Gelände hatte der Geschäftsführer zuvor der Politikerin einen Einblick in das Fliegl Produktportfolio gegeben und sich mit ihr über Zukunftsperspektiven der Landwirtschaft ausgetauscht. Fliegl hatte eine Leistungsschau auf die Beine gestellt, die schon etwa eine Stunde vor dem offiziellen Beginn des Tags der offenen Tür Besucher an die Werkstore zog. Insgesamt kamen am Eröffnungswochenende circa 45.000 Leute zum Staunen, Informieren und Feiern.

Aufgrund des Wachstums war es unumgänglich, das Firmengelände zu vergrößern. Das Unternehmen baute Gebäudekomplexe, die Entwicklung, Verwaltung und Produktion beheimaten. Die zehn Jahre sieht man den modernen Bürogebäuden und Produktionshallen sowie dem Kundencenter nicht im Geringsten an, so das Unternehmen. Rund 45 000 Fahrzeuge für den landwirtschaftlichen und kommunalen Bereich wurden seit 2013 darin gefertigt. Dabei sind die Produktionszahlen Jahr um Jahr gestiegen. „Diesen Trend setzten wir sicher auch in Zukunft fort“, prognostiziert Josef Fliegl junior.

Seit Anfang Juli 2013 ist Fliegl Agrartechnik in Mühldorf am Inn vertreten. (Foto: Fliegl)

Die Verlagerung des Firmensitzes nach Mühldorf am Inn ist die größte Investition in der Geschichte von Fliegl Agrartechnik gewesen. Der Komplex beheimatet auch die Schwesterunternehmen Fliegl Bau- und Kommunaltechnik und Fliegl Dosiertechnik. In den zehn Jahren ist die Mitarbeiterzahl von 280 auf fast 450 Personen gestiegen. Fliegl Agrartechnik hat den Anspruch, für innovative Agrarlogistik aus modernster Produktion zu stehen. Der Standort in Mühldorf wurde mit Maschinen und Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet und kontinuierlich modernisiert und erweitert. Das Werk besitzt vier Montagelinien für Kipper, Dosiertechnik, Güllefässer und Abschiebewagen und ist mit Fertigungstechnik der neuesten Generation ausgestattet. Zur Bearbeitung von Bauteilen standen von Anfang an eine Rohr- und eine Blechlaseranlage zur Verfügung, mit deren Hilfe sich auch komplizierte Formen und spezielle Elemente schnell und präzise zuschneiden lassen. Heute helfen zudem Roboter zur Automatisierung und weitere Laserschneidmaschinen, die für die perfekten Schnitte bei den Blechen und Rohren sorgen. Der Lackieranlage lagen schon 2013 strenge Vorschriften des Umweltschutzes und aktuellste Erkenntnisse der Ergonomie zugrunde. Sie ist ausgelegt für bis zu zehn Metern lange und bis zu fünf Tonnen schwere Einzelteile, die hier gestrahlt, grundiert, decklackiert und getrocknet werden.

Bundesweit einmaliger Teststand

2015 wurde am Standort Mühldorf ein bundesweit einmaliger Teststand zur Messung der Quer- und Längsverteilung von organischem Dünger bei Gülleverteilern und Stalldungstreuern errichtet: Die Funktionen der Geräte werden hier auf Herz und Nieren getestet und anschließend mit offiziellen Gütezeichen zertifiziert. Von Anfang an setzte das Unternehmen bei der Gebäudenutzung auf nachhaltige Energiegewinnung: Neben einer Hackschnitzelheizung, in der auch nicht mehr benötigte Paletten in Wärme umgewandelt werden, produziert die Photovoltaikanlage auf den Dächern einen Teil des für die Produktion notwendigen Stroms.

2019 bekam Fliegl Agrartechnik Zuwachs: Durch die Übernahme des französischen Dungstreuerherstellers Brochard konnte die Produktpalette im Bereich der organischen Düngung erweitert werden. 2022 wurde die CARGOS-Baureihe von Claas übernommen. Künftig werden die CARGOS Ladewägen und Häckseltransportwägen am neuen Produktionsstandort in Haag unter der dafür gegründeten Fliegl Grünlandtechnik GmbH mit Andreas Fliegl als Geschäftsführer gefertigt. Mit dem erweiterten Portfolio ist Fliegl Fullliner im landwirtschaftlichen Transportbereich. In diesem Jahr wird der Bau einer neuen Kontroll- und Prüfhalle für Güllefässer abgeschlossen. Diese soll den geeigneten Raum dafür bieten, die steigende Anzahl an innovativen und praxisnahen Fliegl-Lösungen für die Landwirtschaft auch in Zukunft mit
höchster Qualität ausliefern zu können. Fliegl Agrartechnik ist heute nach eigener Darstellung größter Hersteller von landwirtschaftlichen Anhängern in Europa. In kürzester Zeit wuchs der Betrieb zu einer weltweit tätigen Unternehmensgruppe mit neun Produktionsstandorten und rund 1300 Mitarbeitern über alle Kontinente verteilt.

Ausbildung in neun Berufen

Bei Fliegl hat die Ausbildung einen großen Stellenwert, insgesamt wird in neun Ausbildungsberufen ausgebildet und die Übernahmechancen stehen gut, so das Unternehmen. Seit September 2020 gibt es das Ausbildungszentrum in der Ausstellungshalle des ehemaligen Fliegl Werks in Töging. Hier lernen auf 900 Quadratmetern angehende Metallbauer, Industriemechaniker und Mechatroniker alles rund ums Metall. An der Ausstattung wurde nicht gespart, so ist unter anderem die neueste Roboter- und Lasertechnik vorhanden. Hier kann man im idealen Umfeld technische Kenntnisse und Know-how erlangen.

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